MARC DE PASSORIO

Der Schnell-Koch mit Michelin-Stern

Marc de Passorio geht bei der Rallye Frankreich mit einem Renault Mégane RS an den Start. Beruflich betreibt er zwei Restaurants im Süden seines Heimatlands – das „Esprit de la Violette“ und das „Esprit Culinaire“. Als Koch besitzt De Passario bereits seit 2009 einen der exklusiven Michelin-Sterne.

Er ist 46 Jahre alt und widmet sein Leben gleich zwei Leidenschaften: feiner Küche und dem Rallye-Sport. Für die außergewöhnlichen Gerichte, die Marc de Passorio in seinen Restaurants in Aix-en-Provence („Esprit de la Violette“) und Châteaurenard („Esprit Culinaire“) kredenzt, hat er sich von Kindheitserinnerungen inspirieren lassen und von zahlreichen Reisen – zum Beispiel auf die Insel La Réunion, nach Moskau, die Île de Noirmoutier und China. 2008 stellte er seine Kunst in der Hostellerie von Vallon de Valrugues in Saint Rémy vor, was in der Provence liegt – und wurde dafür ein Jahr später vom Gourmet-Führer „Guide Michelin“ mit einem der seltenen Sterne ausgbezeichnet.

Als Sternekoch ist der Terminkalender von De Passorio dicht gefüllt, doch dank seiner tüchtigen Helfer gelingt es dem Küchenchef, auch seiner Lust am Rallye-Sport zu frönen. „Ich arbeite normalerweise sieben Tage die Woche, Urlaub im eigentlichen Sinne kenne ich gar nicht“, so der Franzose. „An drei oder vier Wochenenden im Jahr nehme ich aber eine Auszeit und setze mich ins Rallye-Auto. Das ist meine Art und Weise, etwas Abstand von meinem verrückten Arbeitsleben zu finden“, erläuterte er gegenüber Best-of-RallyLive.

„Der Rallye gehört mein Herz, seit ich zwölf Jahre alt bin. Mit 16 habe ich als Beifahrer im Auto bereits neben regionalen Stars wie Chaussalet oder Riquebourg gesessen und an Wettbewerben auf der Île de la Réunion teilgenommen, die liegt im Indischen Ozean. In Frankreich durfte ich dann solchen Leuten wie Bruno Longépé und Jean-Pierre Ballet vorlesen – bis zu einer Rallye Monte Carlo, die nicht so doll gelaufen ist. Da habe ich mich dann dazu entschlossen, künftig selbst ins Lenkrad zu greifen …“

„Dabei stelle ich zwischen Rallye-Sport und Kochen auf höchstem Niveau durchaus Ähnlichkeiten fest – zum Beispiel die notwendige Konzentration, der Team-Gedanke und das Team-Management, das Streben nach Perfektion und unbedingter Leistungswillen. Ich kann gar nicht genug betonen, dass es vor allem jene Charaktereigenschaften sind, die ich beim Rallye-Fahren ausgeprägt habe, die mir den Weg in die höchste Liga der Kochkunst erleichtert haben.“

„Meine beiden Leidenschaften finden auch dann zusammen, wenn ich das Erstellen des Aufschriebs dazu nutze, kleine und wenig bekannte Anbieter von regionalen Spezialitäten ausfindig zu machen – tatsächlich habe ich auf diese Weise bereits einen formidablen Apostelkuchen in der Grafschaft Touergue entdeckt und ganz besondere Pilze vom Plateau de Millevaches. Beides kommt heute in meinen Restaurant zum Einsatz. Oder ein unglaublicher Schaumwein sowie die sehr nützliche Methode, Kraut zu vergären.“

In der französischen Rallye-Meisterschaft ist Marc de Passorio ein guter Bekannter. Die Elsaß-Rallye nimmt er bereits zum dritten Mal in Angriff. „2012 konnten wir mit den schnellsten R3-Piloten mithalten“, erzählt der Küchenchef. „Vergangenes Jahr endete unser Vorhaben, unbedingt das Ziel zu erreichen, leider schon in der zweiten Wertungsprüfung …“

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