Das Ziel der achten Prüfung hat Sebastien Ogier bereits in Sichtweite, da touchiert er mit der rechten Hinterseite seines Toyota Yaris WRC die Schneemauer entlang der Strecke etwas zu stark. Das Auto dreht sich ein und bohrt sich tief in die weiße Pracht.
Doch Aufgeben gilt nicht! Ogier und Beifahrer Julien Ingrassia gelingt tatsächlich, die Fuhre wieder in Gang zu setzen um doch noch die letzten Meter zu absolvieren - mit einem Rückstand von 19:48 Minuten.
„Ein Wochenende zum Vergessen“, so Ogier, der sich zuvor wieder auf den sechsten Platz gekämpft hatte, nachdem er gestern viel Zeit in der Rolle des Straßenfegers verloren hatte.
An der Spitze kontrolliert Ott Tänak (Hyundai) das Geschehen und überlässt die Bestzeitenjagd der Konkurrenz. Sein Teamkollege Thierry Neuville gewinnt die letzte Tagesprüfung und schiebt sich damit noch näher an Kalle Rovanperä heran. Vor dem Finale trennen die beiden nur 1,8 Sekunden. „Thierry ist besser mit seinen Reifen umgegangen“, kannte Rovanperä den Grund.
Angesichts der Leistung zeigte sich Neuville am Abend wieder milder gestimmt, was die Zusammenarbeit mit seinem neuen Beifahrer Martijn Wydaeghe angeht. Im Mittagsservice hatte der Belgier noch über eine nicht reibungslos funktionierende Gegensprechanlage geschimpft, außerdem wäre der Akzent seines Co-Piloten noch ungewohnt. „Aber jetzt lief es besser. Wir können uns aber noch steigern“, so Neuville.
Im Kampf um das Podium musste Craig Breen (Hyundai) auf der zweiten Schleife etwas abreißen lassen. Mit 27,5 Sekunden Rückstand auf Neuville muss der Ire jetzt auf einen Fehler der Vorderleute hoffen. „Es ist frustrierend für mich. Ich muss abliefern, aber ich habe es heute einfach nicht gebracht“, ärgerte sich Breen, der sich trotzdem vor Elfyn Evans (Toyota) behaupten kann.
Deutlich unbeschwerter ist Oliver Solberg (Hyundai) unterwegs. Mit dem sechsten Platz liefert der WRC-Neuling weiterhin eine beeindruckende Leistung ab und kann sich im Spitzenfeld behaupten. „Ich habe schon wieder meine Brille verloren. Vielleicht bin ich deshalb schneller gefahren, weil ich nichts sehen konnte“, meinte der 19-jährige im Tagesziel.
Vor dem Schlusstag sind in der Rally2-Wertung die Spitzenpositionen bezogen. Ex-Werkspilot Esapekka Lappi (VW) liegt mit 49,8 Sekunden vor Andreas Mikkelsen (Skoda) und seinem Teamkollegen Nikolay Gryazin (VW). Die letzte Etappe der Arctic Rallye Finnland beginnt um 9:08 Uhr (MEZ), es stehen nur zwei Prüfungen auf dem Programm. Der letzte Durchgang über die 22,47 Kilometer lange ‚ Aittajärvi‘ wird ab 12:18 Uhr (MEZ) wie gewohnt als Power-Stage ausgetragen. Dort können Fahrer und Hersteller mit schnellen Zeiten zusätzliche Punkte sammeln.
Zwischenstand nach WP8 | |||
1. | Tänak / Järveoja | Hyundai i20 Coupe WRC | 1:43:32.1 |
2. | Rovanperä / Halttunen | Toyota Yaris WRC | +0:24.1 |
3. | Neuville / Wydaeghe | Hyundai i20 Coupe WRC | +0:25.9 |
4. | Breen / Nagle | Hyundai i20 Coupe WRC | +0:53.4 |
5. | Evans / Martin | Toyota Yaris WRC | +1:03.5 |
6. | Solberg / Marshall | Hyundai i20 Coupe WRC | +1:26.8 |
7. | Katsuta / Barritt | Toyota Yaris WRC | +1:34.4 |
8. | Suninen / Markkula | Ford Fiesta WRC | +1:49.3 |
9. | Greensmith / Edmondson | Ford Fiesta WRC | +3:01.8 |
10. | Tuohino / Hämäläinen | Ford Fiesta WRC | +6:17.4 |