Interview Armin Kohl

"Das WM-Prädikat behaupten"

Armin Kohl ist seit 2003 Leiter des deutschen WM-Laufs. Mit verändertem Konzept und mehr Service für die Fans hofft er für die Zukunft gerüstet zu sein.

<strong>ZUKUNFT:</strong> Kohl will Deutschland im WM-Kalender halten

Wie ist die Vorbereitung bisher gelaufen?

"Durch die Konzentration auf Trier hat sich einiges an Neuem und zusätzlicher Arbeit, zum Beispiel in der Streckenführung ergeben. Da wir die Neuerungen bereits sieben Monate vor dem Start bei der FIA einreichen mussten, konnten wir auch früh in die Umsetzungsphase eintreten. Es läuft alles wie geplant.

 

Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit mit Politikern und Behörden?

"Die Kooperation ist hier optimal und stressfrei, sie ist von großem, gegenseitigem Vertrauen geprägt. Die Region fühlt sich erkennbar mit dem ADAC als gemeinsamer Gastgeber für dieses internationale Großereignis. Unsere sportlichen Sachzwänge, die sich aus dem Ablauf der Rallye, aus der Kombination von Wertungsprüfungen auf WM-Niveau, Transportetappen und Servicezeiten ergeben, werden beachtet."

 

Was ist neu für die Fahrer?

"Mit dem Circus Maximus bieten wir eine absolute Neuheit. Wir werden jeweils vier Autos in 15-Sekunden-Abständen auf die Prüfung schicken. Die Strecke ist breit genug, dass auch bei einem eventuellen Dreher eines Fahrers die Nachfolgenden passieren können. Wir registrieren bereits die ersten positiven Rückmeldungen aus Teilnehmerkreisen zu unserem innovativen Circus Maximus. Zuschauerprüfungen in Form von Stadionkursen haben sich meines Erachtens überlebt."

 

Als der Serviceplatz beim Probelauf 2001 auf dem Trierer Messegelände lag, gab es da und dort Kritik ...

"Dabei störte vor allem, dass die Teilnehmer bei der An- und Abfahrt die ganze Stadt durchqueren mussten. Wir haben daraus gelernt und in Zusammenarbeit mit den Behörden die Verkehrsführung geändert. Jetzt wird der gesamte Rallye-Tross von der Autobahn aus über einen Parkplatz auf kurzem Weg zum Messegelände geleitet."

 

Was ist wichtig und neu für die Zuschauer?

"Die Prüfung "Grafschaft Veldenz" wurde um 5,5 Kilometer verlängert und wir bieten auch dort schöne Zuschauerpositionen an. Erfreulich ist zu registrieren, dass die Zuschauer unseren Ausweisungen folgen, weil sie Vertrauen in die Qualität der Zuschauerpunkte gewonnen haben. In Baumholder wurde auf der Prüfung "Panzerplatte" der bisherige Startbereich in die Prüfung integriert, wodurch die Zuschauer dort noch mehr zu sehen bekommen. Zusätzlich werden wir dort mit den Klassik-Autos alte Zeiten aufleben lassen und für sie eine 100-Kilometer-Prüfung abstecken."

 

Da wird sich für die Zuschauer dort oben ein Ortswechsel kaum lohnen?

"Wohl kaum, denn bereits das Hauptstarterfeld ist in diesem Jahr schon deswegen größer, weil wir unser Ziel, auch die Akteure der Deutschen Rallye Meisterschaft in den WM-Auftritt einzubinden, erreicht haben. Zusammen mit dem Auftritt der Klassiker kommen die Fans damit in Baumholder ein dichtes und attraktives Programm geboten."

 

Können Rallyefans zusätzliche Serviceleistungen buchen?

"Die organisierten Fanreisen stoßen auf immer größeres Interesse. Komplettpakete liegen offensichtlich im Trend, und im Zusammenhang damit gibt es Angebote, die zusätzlich das Herz eines Rallyefans höher schlagen lassen - beispielsweise "Meet the Drivers" am Donnerstagabend oder Hubschrauberflüge über die Wertungsprüfungen."

 

Was ist Ihr persönlicher Wunsch für die ADAC Rallye Deutschland 2007?

"Dass wir uns mit unserer Rallye weiter stabilisieren und uns im härter gewordenen Umfeld der Konkurrenz um das WM-Prädikat auch künftig behaupten."

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