VW oder Dakar?

Das Pokerspiel von Al-Attiyah

Dakar-Sieger Nasser-Al Attiyah hatte angekündigt, einen Vertrag mit den Wolfsburgern für das kommende WRC-Projekt zu unterschreiben, doch dann zog er zurück.

<strong>ABSAGE:</strong> Nasser Al-Attiyah will lieber Dakar fahren als den Polo WRC zu entwickeln

Am Rande des 24h-Rennen auf dem Nürburgring sollte es soweit sein. Dakar-Sieger Nasser Al-Attiyah unterzeichnet seinen neuen Vertrag mit Volkswagen, der ihn in das neue WRC-Projekt der Wolfsburger einbindet. Dies hatte der Katari am Rande der Akropolis-Rallye verkündet. Doch plötzlich machte Al-Attiyah einen Rückzieher. Keine Unterschrift. Kein Einsatz im VW-Skoda Fabia S2000 bei der Rallye Finnland.

 

Die Hintergründe? Vielfältig. Offiziell erklärt Al-Attiyah das sein persönlicher Sponsor Barwa großen Wert darauf liegt, dass er weiterhin die Dakar bestreitet. "Ich möchte diese auch tun", so Al-Attiyah gegenüber Autosport. "Ich liebe diese Rallye und war sehr überrascht und geschockt als mir bewusst wurde, dass Volkswagen die Pläne geändert hat und nicht mehr antreten wird. Also konnte ich den Vertrag nicht unterschrieben."

 

Was Al-Attiyah nicht verrät, hinter den Kulissen wurde heftig um sein Honorar und die Laufzeit des Vertrags gerungen. In beiden Punkten drifteten die Forderungen des Katari und das Angebot aus Wolfsburg weit auseinander. Der 40-jährige Al-Attiyah wollte sich langfristig an das WRC-Projekt binden um sicherzustellen, dass er beim vollen Einstieg 2013 eine Rolle spielt. "Wenn ich 20 Jahre alt gewesen wäre, dann hätte ich unterschrieben", so Nasser. "Mir ist wichtig, dass ich meinen Sponsor glücklich mache. Barwa ist fantastisch für mich und sie unterstützen mich seit langer Zeit. Ich kann sie nicht hängen lassen."

 

Al Attiyah wird bereits zum X-Raid-Team gerüchtelt. Dort könnte er 2012 mit einem Mini an seiner geliebten Dakar teilnehmen und seinen Titel verteidigen. "Ich glaube ich kann mit diesem Auto die Rallye gewinnen. Es ist ein gutes Fahrzeug und ich kenne das Team gut." Pläne einen semiwerksunterstützen Race Touareg in Südamerika einzusetzen scheiterten, nachdem Volkswagen Motorsport klar machte, dass alle Ressourcen in die Entwicklung des neuen Polo WRC fließen.

 

Aber auch seine Pläne in der Rallye-WM hat Al-Attiyah nicht im Wüstensand begraben. Mit seinem Sponsor Barwa verhandelt er in der kommenden Woche über ein volles Programm. "Es geht um alle WM-Läufe, außer um die Monte, die zur gleichen Zeit wie die Dakar stattfindet." Noch lässt er offen welches Auto er fahren wird. Zu Ford und Citroën pflege er gute Kontakte. "Das ist eine gute Lösung für mich. Ich muss nicht bis 2013 warten, ehe ich in einem World Rally Car sitze. Das macht mich glücklich", so Al-Attiyah.

 

« zurück