WM-Vermarktung

Das Ende eines Missverständnisses

Die WM-Vermarktung kam auch durch Promoter NOS nicht in den Gang. Jetzt soll es Wladimir Antonow richten und bei North One Television ist man heilfroh über den Russen.

<strong>WECHSEL:</strong> North One Television konzentriert sich wieder auf sein Kerngeschäft

Man schlug alle Warnungen in den Wind und war sich seiner Sache sicher. Im einstigen Bieterwettstreit um die Vermarktungsrechte der Rallye-WM legte die FIA einen Vertragsentwurf vor, mit dem nach Expertenmeinung kein Blumentopf zu gewinnen war. Dennoch schlug North One Television zu.

 

"Wir haben im Oktober 2007 die Firma International Sportsworld Communicators (ISC) von David Richards und der Beteiligungsgesellschaft Apax gekauft. Die Geschäftslage war schlecht, David und Apax wollten aussteigen. Seit 2001 arbeiteten wir für die ISC als Produzent der Fernsehbilder und wollten einerseits unser TV-Interesse sichern, anderseits auch das Geschäft mit der Rallye-WM erhalten. Wir übernahmen die Firma, einigten uns anschließend mit der FIA und wurden der erste Promoter", blickt Geschäftsführer Neil Duncanson zurück.

 

Doch die hohen Erwartungen wurden schnell getrübt. Die weltweite Wirtschaftskrise sorgte zunächst für den Ausstieg von Subaru und Suzuki. Gleichzeitig demonstrierte die aufstrebende Interkontinentale Rallye Challenge (ISC) wie man den Rallyesport im Fernsehen auch live übertragen kann. Die Vermarktung der WM durch NOS geriet immer mehr in die Kritik, das Unternehmen versenkte teures Geld, statt Gewinn zu machen.

 

"Das Hauptgeschäft von North One Television ist die Produktion von Inhalten, weniger das Kümmern um kommerzielle Belange", musste auch Duncanson erkennen. "Wir haben uns immer eher in der Rolle eines Bewahrers dieser Seite des Geschäfts gesehen, bis ein neuer Partner kommt, der die Ressourcen besitzt, alle unsere Ambitionen umzusetzen. Wir haben das Schiff durch sehr schwierige wirtschaftliche Zeiten manövriert, haben alte Zöpfe abgeschnitten und das Geschäft auf eine solide Basis gestellt."

 

Mit Wladimir Antonow hat man nun einen potenten Großinvestor gefunden, der NOS mit den nötigen finanziellen Mitteln ausstatten soll, um endlich die Kehrtwende zu schaffen.  North One Television wird weiterhin mit dabei sein. "Wir begeistern uns weiterhin für den Sport und seine Zukunft, vor allem da wir jetzt einen Partner haben, der die Möglichkeiten besitzt, die Pläne von North One Sport umzusetzen. Wir werden weiterhin die Inhalte liefern und eng mit dem Team zusammenarbeiten um den Sport weltweit einem breiteren Publikum zugänglich zu machen", so Duncanson abschließend.
 

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