„Ford ohne Motivation“

Darum verließ Ogier M-Sport in Richtung Citroën

Sebastien Ogier hat sich entschieden und kehrt zu Citroën zurück. Die Gründe für seinen Wechsel sind hausgemacht, wie der Weltmeister jetzt verriet.

Schon im vergangenen Jahr verhandelte Citroën mit Ogier, allerdings ohne Erfolg. Der Franzose blieb bei M-Sport. „Damals schien Ford motiviert zu sein und wollte uns helfen“, blickt Ogier zurück. „Aber leider wurde ich diesbezüglich etwas enttäuscht. Ich konnte die zunächst erwartete Unterstützung nicht erkennen und unter diesen Bedingungen weiter zu machen, war für mich nicht möglich.“

Ogier erhöhte den Druck auf den Konzern: „Ich habe Ford ein Ultimatum gestellt: Entweder wir bekommen offizielle Werksunterstützung, oder es besteht die Möglichkeiten, dass ich mich für eine Alternative entscheide.“

Weil sich Ford aber nicht bewegte, nahm Ogier das Angebot von Citroën an. „Mir tat es weh, Malcolm Wilson und sein M-Sport-Team zu verlassen, denn es war nicht ihr Fehler. Sie haben alles gegeben, aber Ford hat nicht mitgezogen“, meinte Ogier gegenüber L’Équipe.

Budar besser als Matton 

Währenddessen haben sich die Verhältnisse bei Citroën grundlegend verändert. Seit Pierre Budar im Januar das Ruder übernommen hat, scheint sich das Team zu stabilisieren. Diese Entwicklung blieb auch Sebastien Ogier nicht verborgen, der sich mit Budar deutlich besser versteht, als mit dessen Vorgänger Yves Matton. „Das war auch ein Grund, mich in diese Richtung zu bewegen“, erklärte Ogier.

Geheimtest im C3 WRC 

Ein weiterer Punkt sei die Verbesserung des C3 WRC gewesen. Ogier analysierte nicht nur die erzielten Ergebnisse, sondern probierte das Auto bei einem streng geheimen Test aus. „Wenn das Fahrzeug bei einigen Rallyes vorne liegt, dann bekommt man einen guten Eindruck von seinem Potenzial. Aber natürlich war es mir wichtig, selbst damit zu fahren. Als wir es testen konnten, habe ich schnell ein paar Dinge bemerkt und die Idee, dieses Abenteuer zu wagen, wurde bestärkt.“

Titel mit drei Marken

Ogier, der bereits vor einiger Zeit betont hatte, dass sein nächster Vertrag auch der letzte in der Weltmeisterschaft sein wird, wird 2019 und 2020 für Citroën antreten. „So ein Projekt nur auf ein Jahr anzulegen, wäre ein Fehler gewesen“, meinte Ogier, der mit Citroën etwas schaffen will, was vor ihm nur Juha Kankkunen gelungen ist. „Die Idee, mit drei verschiedenen Marken den Titel zu holen, finde ich sehr motivierend. So ein Erfolg wäre der beste Weg meine Karriere zu beenden.“

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