Absage an DTM

Citroën: Zukunft im Rallyesport

Sportchef Olivier Quesnel gibt sich bezüglich des weiteren Rallye-WM-Engagements optimistisch. Ein Einstieg in die DTM ist vorerst vom Tisch.

<strong>LANGFRISTIG:</strong> Citroen will der Rallye-WM treu bleiben

So entspannt und positiv war Olivier Quesnel lange nicht zu erleben. Mit der Lackierung der Autos hellte sich auch die Stimmung des Citroën-Sportchefs sichtlich auf: „Bei uns ist alles neu, die Farben, das Logo, und am Ende des Monats bekommen wir einen neuen Chef.“ Neu ist auch der Name: Statt Citroën Sport heißt die WM-Truppe nun Citroën Racing. Dass darin bereits die versteckte Botschaft enthalten sein könnte, die Franzosen wechselten in Kürze auf die Rundstrecke, verneint Quesnel entschieden. „Es ist nur ein Name.“

 

Nachdem der FIA-Weltrat das Super 2000-Reglement als WRC-Ersatz abgenickt hat, will er den Regelentwurf seinem neuen Vorgesetzten präsentieren, dessen Ankunft er offensichtlich gelassen entgegen sieht: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass Citroën noch eine lange Zukunft im Rallyesport haben wird“, sagt Quesnel.

 

Dabei liegt es dem früheren Verleger fern, die aktuelle Wirtschaftskrise klein zu reden: „Klar stecken wir in der Krise, aber ich denke, in zwei Jahren sind wir da durch, und man muss jetzt nach vorn blicken und investieren.“ Citroën will sich künftig neu positionieren und mit einem sportlichen Image zunehmend jugendliche Kundschaft ansprechen. Ein wichtiger Teil dieser Strategie soll die Fortführung des Rallye-Engagements sein. Quesnel betont, dass zwar auch Citroën unter der Absatzkrise zu leiden habe, „aber wir stehen besser da als Peugeot und Renault“, behauptet er.

 

Mit welchem Auto Citroën ab 2011 an der WM teilnehmen wird, will Quesnel noch nicht wissen: „Wir fahren mit dem, was die Marketing-Abteilung mir vorgibt.“ Wichtig für den Franzosen ist, dass das S2000-Regelwerk mit Zweiliter-Saugmotoren nach zwei Jahren durch ein Turbo-Reglement mit 1,6-Liter Hubraum abgelöst wird: „Das ist exakt das, wo ich immer hinwollte. Im Moment sind die Super 2000 der richtige Weg. Wir stecken in der Krise und müssen da durch. Aber dann muss man langfristig mit Turbo planen, das ist der Weg, den alle Hersteller gehen. Wenn die Marketing-Abteilung in drei Jahren sieht, dass wir noch mit Saugern fahren, fragen sie mich zu Recht, wofür ich das Geld ausgeben will.“

 

Um den angeblichen Einstieg von Citroen in die DTM ist es dagegen ziemlich ruhig geworden. Man habe man in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise nicht die Mittel, um an zwei Fronten Motorsport zu betreiben, sagt Olivier Quesnel und fügt an: „Außerdem will ich irgendwann auch wieder mal schlafen und meine Frau sehen.“

 

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