Anpfiff für Ogier

Citroën rechtfertigt Stallorder

Das Duell der beiden Citroën-Werkspiloten bestimmte weite Teile der Rallye Deutschland. Doch die Teamleitung gab frühzeitig eine Stallorder aus, damit der Zweikampf zwischen Loeb und Ogier nicht eskalierte.

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"Am Freitagabend haben wir uns für eine Stallorder entschieden. Es gibt noch vier WM-Rallyes und wir führen in der Herstellerwertung. Wir müssen die Interessen von Citroën vertreten", erklärte Sportchef Olivier Quesnel am Ende der zweiten Etappe. "Seb (Ogier) hatte eine faire Chance. Ich habe zuerst mit ihm gesprochen und gefragt, ob er das Gefühl hätte, dass er die Rallye gewinnen könnte. Er sagte, dass es sehr schwierig sein würde, da Loeb auf den Samstagsprüfungen im Saarland und auf der Panzerplatte viel mehr Erfahrung hat. Also war es in diesem Fall logisch. Außerdem mussten wir die Panzerplatte zwei Mal fahren, was für die Autos sehr anspruchsvoll ist."

 

Lange Zeit führte Sebastien Loeb die Rallye mit knappem Vorsprung an, dann fing er sich auf der letzten Samstagsprüfung einen Reifenschaden ein und fiel hinter Ogier zurück. Als dieser von seiner Führung erfuhr, brach aus dem jüngeren Seb die ganze Frustration heraus: "Ich bin nicht zufrieden, wenn mein Teamkollege ein Problem hat, aber ich bin froh zu sehen, dass es im Sport Gerechtigkeit gibt."

 

Quesnel zeigt nur wenig Verständnis für diese Aussage: "Er ist noch jung und das kann passieren. Er hat noch nicht viel Erfahrung. Er muss noch lernen und ich hoffe, dass er versteht, dass das was er gemacht hat nicht so klug war. Aber ich glaube, dass er es verstehen wird. Keiner ist ihm böse."

 

Sebastien Loeb sieht die ganze Sache pragmatisch. "Die Entscheidung liegt nicht bei mir, aber in manchen Situationen ist es normal, dass eine Team eine solche Entscheidung trifft. Gestern Abend hatten wir beide fast zwei Minuten Vorsprung und Citröen wollte den Doppelsieg sicher stellen. So war es schon immer, also ist das normal", meinte der Weltmeister, dessen Siegeserie in Deutschland möglicherweise enden wird. "Es ist noch nichts entschieden. Ogier könnte sehr wohl einen Reifenschaden haben. Schließlich hatten alle schon einen Reifenschaden außer Ogier", fügte Quesnel an.

 

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