Nach-Loeb-Ära

Citroën plant für die Zukunft

Seit Januar ist Yves Matton neuer Citroen-Teamchef. Seine Aufgabe ist klar. Er soll für die Marke erneut den Herstellertitel gewinnen und gleichzeitig einen Nachfolger für Weltmeister Sebastien Loeb aufbauen. Ausgerechnet jetzt erlebt die Rallye-WM turbulente Zeiten.

<strong>GARANTIEN FÜR DIE ZUKUNFT:</strong> Sportchef Yves Matton und Citroen-Boss Frederic Banzet setzen auch künftig auf den Rallyesport

Citroën bereitet sich auf die Nach-Loeb-Ära vor. Der Dauer-Champion besitzt zwar einen Vertrag bis 2013, aber auch eine einseitige Ausstiegsklausel am Ende der diesjährigen Saison. Nachdem es auch in diesem Jahr an ernsthaften Titelrivalen fehlt, könnte Loeb durchaus sein letztes Quäntchen Motivation verlieren und sich endgültig zurückziehen.

 

Im Lager von Citroën ist man sich darüber durchaus bewusst. "Natürlich wird es für uns ohne Seb anders sein", sagte Teamchef Yves Matton. "Es war die Geschichte der letzten Jahre, wie beide Namen gemeinsam groß geworden sind. Sebastien ist ein echter Botschafter für die Marke und er wird dies auch noch für eine lange Zeit sein."

 

Ein gemeinsamer Rückzug von Loeb und Citroën geistert spätestens seit der Le Mans-Absage von Markenschwester Peugeot durch den Servicepark. Auf Grund der schwierigen wirtschaftlichen Situation des PSA-Konzerns hatte man sich überraschend zurückgezogen. Citroën-Chef Frederic Banzet gab damals dem Team umgehend Garantien für die Zukunft und beruhigte die Gemüter. "Der beste Beweis ist unser Zweijahresvertrag mit Mikko Hirvonen und der Dreijahresvertrag mit Nasser Al-Attiyah, mit der Option auf zwei weitere. Wir sind auch zukünftig hier und werden auch nach Sebastiens Rücktritt bleiben. Was für einen Sinn hätte sonst die Verpflichtung eines jungen Fahrers wie Thierry Neuville? Wir bleiben!", unterstrich Matton.

 

Neben Ford erwartet Citroën künftig mit Volkswagen ein neuer und extrem starker Gegner. Große Veränderungen im Ablauf erwartet Matton durch den Einstieg der Wolfsburger nicht. "Ich würde nicht sagen, dass es Veränderungen bringt. Sicherlich haben sie einige interessante Ideen und das ist wichtig, aber sie wollen die Rallyes nicht nach ihren Vorstellungen verändern", erklärte Matton. "Ich würde gerne Mini auch im kommenden Jahr dabei haben und nach allen Bemühungen in Sachen Homologation, gehe ich davon aus, dass sie zukünftig auch was machen werden. Ich weiß nicht, ob wir dabei vom nächsten Jahr sprechen, oder erst 2014. Auf der anderen Seite ist es schwierig zu verstehen, warum sie sich die ganze Arbeit machen um die Homologation zu erhalten und das Team neu aufzustellen."

 

Mit Toyota und Hyundai erscheinen zwei weitere große Marken am Horizont, die in naher Zukunft das Feld weiter auffüllen werden. "Natürlich hätten wir gerne so viele Hersteller wie möglich!", freut sich Matton auf weiteren Zuwachs. "Aber eine Weltmeisterschaft mit drei großen Herstellern, wie wir sie im kommenden Jahr haben werden, ist gut. Vielleicht wäre fünf eine ideale Anzahl. Aber eine Meisterschaft mit drei unterschiedlichen Herstellern sorgt für genügend Abwechslung."

 

R5 kommt 2013

 

Bei Citroën laufen auch abseits der Rallye-WM die Vorbereitungen auf die Zukunft längst auf Hochtouren. Nicht nur die zweite Generation des DS3 WRC wird für die Premiere 2014 entwickelt, im kommenden Jahr stellen die Franzosen auch eine R5-Variante des erfolgreichen Autos vor. "Dann kann unsere Kundensportabteilung nicht nur Modelle mit Frontantrieb anbieten, sondern auch mit Allrad", meinte Matton abschließend.

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