WM 2017

Citroën: Ogier vielleicht, Latvala und Mikkelsen eher nicht

Weltmeister Sebastien Ogier steht plötzlich ohne Auto da. Doch es gibt einige Möglichkeiten für den Franzosen. Vor allem Citroën könnte ihm das beste Paket für einen weiteren Titel bieten. Teamchef Yves Matton ist aber clever genug und rollt den rotten Teppich nicht sofort aus.

C3 WRC Service
Wer sitzt im C3 WRC? Sebastien Ogier vielleicht

Mit Kris Meeke, Craig Breen und Stephane Lefebvre ist das Citroën-Team für die Saison 2017 komplett. Teamchef Yves Matton hatte bei der Verkündung seiner Fahrerwahl mehrfach betont, dass es schon immer die Philosophie seiner Marke sei, jungen Fahrer eine Chance zu geben. „Wer große Geschichten schreiben will, muss große Risiken eingehen“, dozierte der Belgier und gab die Marschrichtung vor. „Wir wollen im kommenden Jahr um Siege kämpfen und 2018 einen Titel holen.“

Doch seit Mittwoch ist noch einmal Bewegung im Spiel. Volkswagen kündigte den Rücktritt aus der Rallye-Weltmeisterschaft an und plötzlich steht Champion Sebastien Ogier ohne Auto da. 

Eine Rückkehr zu Citroën scheint die beste Möglichkeit, wenn der Franzose auch im kommenden Jahr um den Titel kämpfen will. Die Doppelwinkler haben sich wieder mit voller Kraft der Rallye-WM verschrieben und der C3 WRC dürfte in der nächsten Saison das Auto sein, das es zu schlagen gilt.

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Doch so schnell und einfach wird die Sache nicht laufen. Matton ist clever genug, um sich für den möglichen Gehaltspoker mit Ogier in eine gute Ausgangslage zu bringen. Diese scheint aus seiner Sicht klar: Citroën braucht Ogier nicht, aber Ogier vielleicht Citroën. „Ich habe meine Fahrer für 2017 und daran will ich nichts ändern“, betonte er ausdrücklich. „Aber wenn mich Sebastien mich anruft, dann werde ich natürlich abnehmen und mit ihm reden.“

Matton weiß aber auch, dass es besser ist, Ogier im Team zu haben, als gegen ihn anzutreten. Vor ein paar Jahren gab man Sebastien Loeb dem Vorzug und musste anschließend schmerzlich mitansehen, wie Ogier bei Volkswagen auf Anhieb die Siegesserie von Citroën beendete. 

Die anderen beiden VW-Piloten sollten sich keine großen Hoffnungen machen. Matton meinte zwar, dass er auch die Anrufe von Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen annehmen würde, aber sie wären eben keine Franzosen und hätten auch noch keine Titel vorzuweisen. Diese Kombination bekommt er eben doch nur mit Ogier.

Kann Matton aber an seiner Fahrer-Logik festhalten, oder findet Citroën nicht das nötige Budget, um Ogier zu finanzieren, kann es auch gut möglich sein, dass der Weltmeister ein Jahr Pause einlegen muss. Sorgen muss man sich um den 32-jährigen jedoch nicht machen. Sein hoch dotierter VW-Vertrag ist weiterhin gültig. Das gilt auch für Latvala und Mikkelsen.

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