WM 2019

Citroën: Öffnete Östberg die Tür für Neuville oder Ogier?

Mit dem zweiten Platz in Finnland lieferte Mads Östberg eine beeindruckende Leistung ab. Die Krux an der Sache: Ausgerechnet dadurch könnte der Norweger seinen Platz für 2019 in Gefahr gebracht haben.

Citroën-Teamchef Pierre Budar hat weiterhin alle Hände voll zu tun, um sein Team zurück auf die Erfolgsspur zu bringen. Nachdem er bereits einige Schlüsselpositionen neubesetzt hat und auch nicht davor zurückschreckte, Kris Meeke vor die Tür zu setzen, arbeitet der Franzose nun an der Fahrerbesetzung für 2019. 

Mehrere Namen hat Budar im Blick, ganz oben auf seiner Liste stehen Sebastien Ogier und Thierry Neuville. Überzeugen muss man die beiden WM-Spitzenreiter aber nicht nur mit einem ordentlichen Gehalt, sondern auch mit einem Fahrzeug, das für Siege und Titel gut ist. 

Genau das bewies Mads Östberg am vergangenen Wochenende in Finnland. Citroën brachte endlich eine veränderte Vorderachsgeometrie zum Einsatz, die sich als Volltreffer erwies. Nun liegt das Rollzentrum höher und das Auto hat auch mit weicher Abstimmung ein präzises Einlenkverhalten. 

Östberg, vor kurzem noch ein Fahrer, der sich seinen Platz in einem Team teuer erkaufen musste, tobte munter an der Spitze mit und verabschiedete sich erst aus dem Kampf um den Sieg, als sein am Samstagnachmittag C3 WRC die Reifen schneller auffraß, als die Konkurrenz. „Das ist eine Sache, an der wir unbedingt arbeiten müssen“, erklärte der Norweger mit Blick auf seine weitere Zukunft bei Citroën. 

Ob der 30-jährige in den Planungen der Franzosen eine Rolle spielt, ist aber völlig unklar. Budar lässt sich nicht in die Karten schauen, sondern erklärt nur: „Wir haben viele Optionen und sprechen mit verschiedenen Fahrern.“ 

Ogier und Neuville auf dem Zettel

Budar weiß, wenn er seinen ehrgeizigen Konzernchef Carlos Tavares zufrieden stellen will, muss er einen der wenigen Top-Piloten verpflichten. Ogier deutete bereits mehrfach an, dass er nur noch Einjahresverträge unterschreiben will und im Falle eines Falles bei M-Sport bleiben möchte. Neuville könnte nach fünf Hyundai-Jahren eine neue Herausforderung suchen, allerdings scheint er bei den Koreanern noch immer das bessere Paket zu haben. 

Es deutet sich dementsprechend an, dass die Alphatiere der Weltmeisterschaft auch 2019 in ihren aktuellen Fahrzeugen sitzen werden. Budar müsste dann probieren, einen Fahrer aus der zweiten Reihe zum Titelkandidaten aufzubauen. Ein ungewisses Unterfangen wie das Beispiel von Kris Meeke zeigt.

Für diesen scheint dagegen der Zug abgefahren zu sein. Ausgerechnet derjenige, der die Änderungen an der Fahrwerksgeometrie maßgeblich vorantrieb, konnte diese nie im Wettbewerb nutzen und muss nun von zu Hause aus mitansehen, wie andere Fahrer die Früchte seiner Arbeit einfahren.

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