WM 2013

Citroën: Noch einiges in petto

Durch den Einstieg von Volkswagen hat sich das Kräfteverhältnis in der Rallye-Weltmeisterschaft verschoben Platzhirsch Citroën spielt nicht mehr die erste Geige. Technikchef Xavier Mestelan-Pinon spricht über die Verbesserungen am Auto.

<strong>KLEINER EINBLICK:</strong> Citroen-Technikguru Xavier Mestelan-Pinon erklärt ein paar Abläufe in seinem Team

Auch für den erfolgsverwöhnten Rennstall von Citroën Racing brachen neue Zeiten an. Mit Volkswagen betrat ein ebenbürtiger Gegner die WM-Bühne und nur Dank der Einsätze von Teilzeit-Starter Sebastien Loeb kann man in der Markenwertung mithalten. Citroën hat den DS3 zwar erneut verbessert, aber vor allem die Nummer-1 im Team, der Finne Mikko Hirvonen, kann bislang nicht die Erwartungen erfüllen.

 

„Obwohl wir nun das dritte Jahr mit dem DS3 WRC fahren, ändert sich das Auto praktisch bei jeder Rallye“, erklärt Technikchef Xavier Mestelan-Pinon. „Seit dem Ende der vergangenen Saison haben wir von der FIA die Homologation für einige neue Teile bekommen. Das betrifft den Motor, mit dem Zylinderkopf, den Ansaugtrakt und den Wastegate des Turbolader. Beim Chassis betrifft es die Achsen und die Lenkung. Trotzdem wirkten sich die Änderungen bei der Abstimmung am deutlichsten aus. Wir beginnen dabei mit den Wünschen der Fahrer, hauptsächlich von Mikko Hirvonen. Er muss aber noch die Früchte für seine Arbeit ernten. Die eingeschlagene Richtung wurde jedoch auch von Dani Sordo und Sebastien Loeb bestätigt.“

 

Für die WM-Piloten geht es in der kommenden Woche nach Griechenland. Im Vorjahr holte Citroën dort einen Doppelsieg. Mestelan-Pinon verrät, dass man in den letzten Wochen den Schwerpunkt auf den Schotterklassiker gelegt hat. „Wir haben uns hauptsächlich auf die Akropolis-Rallye konzentriert. Wir erwarten, dass die Bedingungen ähnlich wie in Portugal sind. Vor der Rallye testeten wir noch zwei Tage, um die Ergebnisse unserer Arbeit zu bestätigen“, sagte der Franzose, der gleichzeitig verriet: „Wir haben aber auch noch einige Dinge für die Asphalt-Rallyes in der Hinterhand.“

 

Mestelan-Pinon gibt weiteren Einblick in die Arbeit seiner Truppe: „Citroën hält an der Herangehensweise fest: Wir analysieren ständig, was wir gemacht haben. Wenn wir zum Beispiel Mikkos Reifenschaden in Argentinien hernehmen, dann hat das zu einem Schaden am Heckflügel geführt. Das bedeutete, dass Wasser bei einer Wasserdurchfahrt ins Auto gelangen konnte. Das verursachte die elektrischen Probleme, weshalb das Auto mehrere Minuten stehenblieb. Obwohl das aus einer außergewöhnlichen Situation herrührt, liegt es an uns dafür zu sorgen, dass es nicht mehr vorkommen kann. Wenn wir den Titel gewinnen wollen, dann müssen unsere Autos unter allen Umständen zuverlässig sein.“

 

Neben der Verbesserung des World Rally Cars wird fieberhaft auch an der Fertigstellung des neuen DS3 R5 gearbeitet, dem Schwestermodell des Peugeot 208 T16. „Mit den Versionen R1, R3, RRC und WRC haben wir bereits eine solide Palette, aber durch das neue R5-Reglement können wir ein kostengünstigeres Produkt als den RRC anbieten. Der Sieger der 'Citroen-Top-Driver'-Serie, die derzeit im Rahmen der WRC3 stattfindet, bekommt im nächsten Jahr ein Programm in der WRC2 mit dem R5 finanziert. Die Entwicklung des Autos läuft weiter und zu Beginn des Sommers sind die ersten Testfahrten geplant“, sagt Mistelan-Pinon.

« zurück