Clark ersetzt Companc

Chaos im Munchis-Team

Weil Luis Perez Companc wegen politischer Unruhen nach Argentinien zurückreisen musste, versucht das Munchi's-Team nun Ersatz aus England einzufliegen.

<strong>UNTER DRUCK:</strong> Munchis probiert den Fahrerwechsel kurz vor dem Start

Am Mittwochabend verkündete Ford-Sportchef Mark Deans die Nachricht, dass Luis Perez Companc vorzeitig die Heimreise nach Argentinien antreten musste. Companc leitet im Hauptberuf den Lebensmittelkonzern Molinos. Wegen drastischer Steuererhöhungen in der Landwirtschaft spitzt sich der Konflikt zwischen Regierung und Bauern in Argentinien zu, so dass Companc in der Heimat nach dem Rechten sehen muss.

 

"Die Lage eskaliert gerade", erklärt Bruder Jorge, der als Beifahrer von Federico Villagra in Jordanien bleibt. "Die Bauern müssen nicht nur 50 Prozent mehr Steuern auf Ausfuhren ins Ausland bezahlen, sondern auch 35 Prozent Einkommensteuer im Voraus, die lediglich auf Schätzungen basieren der Regierung basieren."

 

Schon während der Rallye Argentinien gingen die Bauern auf die Straße, demonstrierten und blockierten Landstraßen. Zwei Wochen herrschte in Teilen des Landes Benzinknappheit, weil die Tanklastwagen ihr Ziel nicht erreichten. Nun hat die Polizei teilweise Fahrzeuge auf Farmen konfisziert, um weitere Straßensperren zu verhindern. Jorge Perez Companc, der die Geschäfte der Eis-Marke Munchi's führt, ist von den Problemen nicht betroffen. "Wir haben eigene Farmen und müssen keine Milch zukaufen", sagt der 42-Jährige.

 

Derweil versucht Ford, bei den Kommissaren der Rallye eine Sondergenehmigung zu bekommen, damit Barry Clark mit seinem Beifahrer die Rallye bestreiten kann. Eigentlich schreibt das Reglement vor, dass nach Nennungsschluss lediglich ein Insasse im Auto ausgetauscht werden darf.

 

Compancs regulärer Beifahrer Jose Maria Volta ist in jedem Fall nur noch Urlauber. Durch die vorzeitige Abreise seines Chauffeurs hat er lediglich für die halbe Rallye einen Aufschrieb anfertigen können. Mit dem spanischen Gebetbuch kann der ehemalige Fiesta-Trophy-Sieger Clark ohnehin nicht viel anfangen. "Er wird vermutlich weite Teile auf Sicht fahren müssen", sagt Ford-Teamchef Malcolm Wilson. Einfach zurückziehen kann Munchi's sein zweites Auto nicht. Das Reglement schreibt für die M2-Markenwertung ein Zweiwagen-Team bei mindestens zehn Läufen vor.

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