Testauftakt für Polo

Carlos Sainz möchte mehr

Aufatmen bei VW. Der erste Polo-Prototyp hat den Testauftakt problemlos überstanden. Ex-Weltmeister Carlos Sainz schildert seine Eindrücke von der Probefahrt in den Weinbergen.

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Sein letzter WRC-Einsatz liegt sechs Jahre zurück, damals kämpfte Carlos Sainz noch im Citroën Xsara um WM-Punkte. Jetzt durfte El-Matador die ersten Testkilometer mit dem neuen Polo R WRC zurücklegen. „Das war eine besondere Ehre“, gestand der Spanier gegenüber wrc.com. „Aber ich bin auch glücklich für Volkswagen und den gesamten Sport. Ein neues Auto und ein neuer Hersteller wird kommen.“

 

Am ersten Testtag absolvierte Carlos Sainz rund 100 Kilometer auf dem 2,8 Kilometer langen Asphalt-Rundkurs in den Mosel-Weinbergen in der Nähe von Veldenz. Nach einem ersten Funktionstest folgten Abstimmungsarbeiten an Motor und Fahrwerk, die allesamt ohne Probleme durchgeführt wurden. „Mich hat überrascht, dass alles so gut gelaufen ist“, freute sich Sainz. „Es war der erste Schritt und jetzt geht es darum mit den Arbeiten zu beginnen und Daten zu sammeln. Unser sogenanntes „0-Auto“ entspricht nicht zu 100 Prozent dem kommenden echten Polo R WRC, fühlt sich aber schon gut an. Ich bin zum ersten Mal einen 1,6-Turbo-Motor gefahren und hatte nicht erwartet, dass er so kräftig ist. Die Zeiten liegen etwas auf dem Niveau der alten World Rally Cars.“

 

Sainz hat offensichtlich Gefallen an den Proberunden im Polo WRC Gefallen, gut möglich, dass Cheftester Dieter Depping bald wieder von außen zusehen muss. „Im Moment ist geplant, dass ich noch einen weiteren Tag fahre und dann werde ich wahrscheinlich auf den erste echte Polo WRC warten – intern „Nummer 1“ genannt, welcher ziemlich nahe an dem endgültigen Auto sein wird. Vielleicht werde ich dieses Fahrzeug hin und wieder testen“, erklärte Carlos Sainz. „Ich habe keine Rolle als Testfahrer, aber ich habe immer gesagt, wenn ich dem Team mit Erfahrungen und Ideen helfen kann, dann werde ich das tun.“

 

Wie vor kurzem bereits bekannt wurde, wird Volkswagen im kommenden Jahr den Polo R WRC nicht bei Rallyes im Wettbewerb einsetzen. So soll die dafür notwendige FIA-Homologation möglichst lange hinausgezögert werden, um das Auto befreit von Reglementzwängen zu entwickeln. „Im Moment konzentrieren wir uns auf das Testen. Einsätze im Wettbewerb sind nicht geplant“, bestätigte Sainz. „Zur Halbzeit des Jahres wird entschieden, wie wir das Auto bewerten können um herauszufinden, wie weit weg wir von den Topteams sind. Im Moment gibt es keine Pläne für Rallyeeinsätze.“

 

Von einer künftigen Favoritenrolle von Volkswagen will Sainz auf keinen Fall sprechen. In Wolfsburg weiß man seit dem Dakar-Projekt man, wie lange es dauert, ein Siegerteam aufzubauen. „Ich weiß, dass ich ungeduldig bin und würde deshalb das Auto so schnell wie möglich vorn sehen, aber ich weiß gleichzeitig, dass Teams wie Citroën und Ford sehr stark sind und es wird schwer sie zu schlagen. Aber genau das wollen wir versuchen und zwar so schnell wie möglich“, erklärte der Spanier. „Das zukünftige Ziel ist klar: Wir wollen gewinnen, aber das braucht ganz offensichtlich einige Zeit.“

 

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