WRC-Einsatz in Wales

Burkart: "Großen Traum erfüllt"

Mit einem guten zwölften Platz beendet Aaron Burkart seinen ersten WM-Lauf in einem World Rally Car. Jetzt hat er Blut geleckt.

<strong>ZUFRIEDEN:</strong> Aaron Burkart steuerte in Wales erstmals einen Citroen C4

Keine leichten Bedingungen hatte Aaron Burkart bei seinem WM-Debüt im Citroen C4 WRC, schließlich gehören die walisischen Wertungsprüfungen zu den anspruchsvollsten der gesamten Saison.

 

„Das Vertrauen in das Auto war natürlich nicht von Anfang an da. Aber wir arbeiten daran und freunden uns immer besser an“, berichtete Aaron Burkart in der ersten Servicepause am Freitag. „Es wäre ideal gewesen, hätte ich vorher schon das nötige Vertrauen aufbauen können, aber auch so werden wir versuchen, das Beste daraus zu machen“, ergänzt er.

 

Und es zeigte sich schnell, dass er damit die Erwartungen einiger Kritiker übertraf. Zwar reichten die Zeiten des gebürtigen Singeners nicht an die seiner Teamkollegen Ogier und Solberg heran, doch dem deutlich erfahreneren Conrad Rautenbach nahm er auf mehreren WPs Zeit ab. „Wir waren mit Spitzengeschwindigkeiten von über 200 km/h unterwegs. Kein Vergleich zu den Super1600-Fahrzeugen. Ich muss mich aber immer noch überwinden, dem Auto viel zuzutrauen – da fehlen mit einfach noch die Kilometer mit dem C4“, meinte Burkart.

 

Die widrigen Bedingungen auf den Strecken taten ihr Übriges: Es waren viele Ausfälle zu verzeichnen und selbst einheimische Fahrer klagten über das Wetter. „Die WPs waren teilweise überflutet. Der Schlamm tief ausgefahren und der Regen manchmal so stark, dass man kaum die Motorhaube sehen konnte“, beschrieb Burkart das Dilemma.

 

Auf der vorletzten WP verlor Burkart dann seine Top 10-Platzierung. Citroen Teamkollege Ogier hatte sich gerollt, aber zurück auf die Straße gerettet, versperrte aber nun langsam fahrend den Weg für den herannahenden Deutschen. „Er hat uns wahrscheinlich nicht gesehen, denn seine Spiegel hatte er beim Unfall zuvor opfern müssen. So dauerte es eine gefühlte Ewigkeit bis wir an ihm vorbei konnten“, so Burkart. Bedingt durch die Unannehmlichkeiten verlor er kurz darauf in einer der letzten Kurven die Konzentration. „Ich habe die Ansage meines Co-Piloten nicht richtig verstanden und schon waren wir offroad. Das war gar nicht schlimm und es ist nichts passiert, aber der Schlamm war ziemlich tief und wir brauchten Zeit, um uns daraus zu befreien.“

 

Wann der nächste Einsatz im WRC folgt, wollte Burkart auf der Zielrampe in Wales nicht verraten, sicher ist aber, dass er Blut geleckt hat. „Wir werden sehen, was sich machen lässt. Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich diese Erfahrung machen durfte und auch wenn objektiv betrachtet nicht alles perfekt war – für mich war es das perfekte Geschenk und ich habe mir so einen großen Traum erfüllen können!“

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