WM 2014

Bouffier und die Hoffnung auf mehr

Am kommenden Wochenende greift Bryan Bouffier wieder in der Europameisterschaft an. Doch der Franzose hofft nach seiner starken Rallye Monte Carlo auf mehr Einsätze im Hyundai-Team. Aber dort wartet bislang nur die Rolle des Testfahrers.

<strong>MACHT SICH HOFFNUNG:</strong> Bryan Bouffier will erneut bei Hyundai als Testfahrer anheuern und WM-Einsätze für das Team bestreiten

Die Karriere von Bryan Bouffier ist eine konstante Kurvenfahrt. Hinter jeder Ecke lauert eine neue Überraschung. War die Verpflichtung als Hyundai-Testfahrer für viele schon eine Überraschung, so sorgte der 35-jährige mit seinem Auftritt bei der Rallye Monte Carlo für jede Menge Aufsehen als er das Klassement über weite Strecken anführte. Der zweite Platz in einem privat eingesetzten Ford Fiesta WRC unterstrich das Können des Franzosen. Auch bei Ex-Arbeitgeber Hyundai fühlte man sich durch das Ergebnis bestätigt und liebäugelt mit einer Fortsetzung der Zusammenarbeit.

 

„Es war eine schöne Möglichkeit, Teil eines so großen Projekts zu sein. Hyundai Motorsport hat vor gerade einmal einem Jahr die Arbeit aufgenommen. Die Werkhallen waren völlig leer und als Testfahrer hatte man eine große Verantwortung, denn sie haben gewaltige Erwartungen für die kommenden Jahre“, sagt Bouffier. „Die Arbeit als Testfahrer war sehr interessant, aber in erster Linie bin ich Rennfahrer und hoffe, dass ich durch diese Aufgabe mehr Möglichkeiten in der Zukunft bekomme. In meiner Karriere gab es Höhen und Tiefen, es war nie einfach Einsätze auf die Beine zu stellen. Aber ich will mich nicht komplett beschweren, denn seit zehn Jahren bin ich aktiv. Ich konnte bei vielen Rallyes starten, hatte schöne Programme und gewann eine Menge Veranstaltungen. Die Testarbeit ist eine zusätzliche Chance in meiner Karriere, aber ich bevorzuge den Wettkampf.“

 

Am kommenden Wochenende startet Bouffier wieder in der Europameisterschaft. Vor drei Jahren hatte er gute Chancen, den Titel in der damaligen Interkontinentalen Rallye Challenge (IRC) zu gewinnen. Allerdings büßte er durch eine nachträgliche Disqualifizierung wertvolle Punkte ein, die im möglicherweise die Meisterschaft kostete.

 

„Natürlich war es eine Enttäuschung, aber ich denke, wir waren nie richtig vorbereitet“, blickt Bouffier zurück und zeigt sich selbstkritisch. „Das betrifft auch mich, denn ich bin die Einsätze nicht korrekt angegangen und habe nicht in jedem Bereich 100 Prozent gegeben. Jetzt bin ich besser geworden. Ich denke im Leben und speziell in diesem Sport lernt man jeden Tag dazu. Wir waren 2011 nicht auf die Probleme vorbereitet, als man uns nach der Ypern-Rallye disqualifizierte. Es war eine dumme Sache. Die Lenkung war falsch modifiziert worden, damit man sie im Service schneller ausbauen konnte. Doch bei all meinen Einsätzen im Peugeot 207 musste das noch nie gemacht werden. Aber selbst wenn das nicht passiert wäre, hätte uns das Budget gefehlt um bis zum Saisonende um den Titel zu kämpfen. Wir hatten uns unglaubliche Kämpfe mit Juho Hänninen, Jan Kopecky und Andreas Mikkelsen geliefert. Jeder musste bis an die Grenze gehen. Ich weiß nicht, ob es uns die Meisterschaft tatsächlich gekostet hat.“   

 

Beim anstehenden EM-Lauf in Lettland wird Bouffier mit einem Citroën DS3 RRC an den Start gehen. Das Auto gilt als aktueller Maßstab in der RC2-Klasse, selbst die neuen R5-Modelle konnten bislang nichts daran ändern. „Was die R5 angeht, so müssen wir uns noch ein wenig gedulden, ehe man das volle Potenzial dieser Autos sieht. Sie wirken stark, aber bislang ist nur der Fiesta homologiert und man sollte die neuen Modelle (208 T16 und DS3 R5) abwarten. Deshalb ist im direkten Vergleich ein Super2000 noch schnell und konkurrenzfähig. Die Regional Rally Cars sind jedoch eine andere Liga, auch was das Budget angeht“, urteilt Bouffier, für den Lettland vorerst der letzte Einsatz ist. „Ich weiß noch nicht, was auf mich zukommen wird. Ich spreche weiterhin mit Hyundai über die Möglichkeit die 2015er-Version ihres World Rally Car zu testen. Ich bin extrem motiviert und was ich mache, bereitet mir viel Freude. Jetzt arbeite ich wie verrückt daran, mehr Rallyes bestreiten zu können und wenn ich dann in einem Auto sitze, bin ich der glücklichste Mensch in der Welt.“

« zurück