Am frühen Morgen stand der Shakedown der Rallye Finnland auf dem Programm. Für Thierry Neuville gab es dabei ein böses Erwachen, der Belgier kam mit seinem Hyundai i20 WRC von der Strecke ab und schlug mit dem Heck des Fahrzeugs im Unterholz ein. Jetzt wartet auf seine Mechaniker zusätzliche Arbeitsstunden, damit Neuville am Abend in die Rallye starten kann.
„Wir hatten rund 160 km/h drauf, als das Auto in einer Kurve untersteuerte. Ich konnte noch die Handbremse ziehen, damit wir rückwärts in die Bäume krachen. Wir haben großes Glück gehabt, aus der Nummer unverletzt heraus zu kommen“, schauderte es Neuivlle noch bei seiner Rückkehr in den Service. „Für das Team tut es mir leid, denn auf sie wartet nun viel Arbeit.“
Neuville dürfte sich an die letztjährige Rallye Deutschland erinnern, als er auch im Shakedown verunfallte und drei Tage später als Sieger über die Zielrampe fuhr. „Das ist nicht mein Plan um diese Rallye zu gewinnen. Aber wenn es klappt und wir siegen, dann werde ich natürlich sagen: So war mein Plan“, meinte Neuville verschmitzt.
@thierryneuville Hyundai after crash on shakedown #rallyfinlandpic.twitter.com/qD6rE8HPZu
— Rally Finland (@RallyFinland) 30. Juli 2015
<script src="http://www.rallye-magazin.de/typo3///platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>
Schnellster Fahrer auf der 4,62 Kilometer langen Teststrecke - für den Shakedown nutzten die Finnen die legendäre Ruuhimaki-Prüfung - war Mads Östberg (Citroën DS), der sich im vierten Anlauf 2:13,3 Minuten als Bestzeit notieren ließ. Hinter ihm landeten Andreas Mikkelsen (Volkswagen) und Robert Kubica (Ford) auf den Plätzen zwei und drei. Vorjahressieger Jari-Matti Latvala (Volkswagen) wurde nur Vierte, konnte sich aber vor seinem Teamkollegen Sebastien Ogier behaupten.
"Der Shakedown verlief schwieriger als erwartet. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass der Grip wegen des starken Regens am Vortag besser ist. Aber es war immer noch ziemlich rutschig mit viel losem Schotter. Auf dem ersten Durchgang wäre das für Julien und mich beinahe ins Auge gegangen. Wir sind von der Strecke abgekommen und knapp an einem Unfall vorbeigeschrammt. Das war ein echter Weckruf am Morgen", so Ogier.
WRC2: Skoda vorn - Drohendes Aus für Breen
In der WRC2-Kategorie dominierten die beiden Skoda-Piloten Pontus Tidemand (2:21,3 Min.) und Esapekka Lappi in ihren Fabia R5 am Vormittag das Geschehen. Ganz anders die Stimmung bei Craig Breen: Der Peugeot-Pilot überschlug sich im vierten Durchgang mit seinem 208 T16 und wird wahrscheinlich auf den Start verzichten müssen. Für den Iren ist diese Wertungsprüfung kein gutes Pflaster: 2014 zog er sich genau hier eine Rückenverletzung zu.
Some work to be done @RallyFinlandpic.twitter.com/mb3FtcaazO
— Jani Kekoni (@kekonija) 30. Juli 2015
<script src="http://www.rallye-magazin.de/typo3///platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>
Ergebnis Shakedown Rallye Finnland
1. | Mads Östberg | Citroën DS | 2:13,3 |
2. | Andreas Mikkelsen | Volkswagen | +0,4 |
3. | Robert Kubica | Ford | +0,5 |
4. | Jari-Matti Latvala | Volkswagen | +0,7 |
5. | Sebastien Ogier | Volkswagen | +0,8 |
6. | Ott Tänak | Ford | +1,3 |
7. | Kris Meeke | Citroën DS | +1,8 |
8. | Hayden Paddon | Hyundai | +2,4 |
9. | Elfyn Evans | Ford | +3,0 |
10. | Dani Sordo | Hyundai | +3,7 |
11. | Martin Prokop | Ford | +4,2 |
12. | Juho Hänninen | Ford | +6,0 |
13. | Lorenzo Bertelli | Ford | +7,3 |
14. | Pontus Tidemand | Skoda | +8,0 |
15. | Esapekka Lappi | Skoda | +8,2 |
Regen bringt Segen - für Ogier
Die Rallye Finnland beginnt am Abend mit der kurzen Zuschauerprüfung direkt im Herzen von Jyväskylä. Am Freitag stehen in der Nähe von Jämsä neun Wertungsprüfungen über 158 Kilometer auf dem Programm stehen – darunter auch die legendäre, 34,39 Kilometer lange „Ouninpohja“. Das Besondere: Die Teams müssen diese lange Distanz ohne zwischenzeitlichen Service überstehen. Somit könnte also bereits am Freitag eine erste Vorentscheidung fallen – nicht zuletzt, weil der Juli ungewöhnlich viel Regen brachte und WM-Spitzenreiter Sebastien Ogier bei diesen nassen Streckenbedingungen weniger unter der ungeliebten Rolle als „Straßenkehrer“ leiden dürfte.
<iframe src="https://www.youtube.com/embed/2U1cYlwvY-8?list=PLVyRAt2cxbxtE9RCrPiXy3lwlULGLCIdO" frameborder="0" height="363" width="645"></iframe>