WM 2018

Beste Bedingungen in Schweden - Ogier: „Eine Kunst für sich“

Die eisige Bühne für das winterliche Speed-Spektakel im frostigen Norden ist bestens präpariert: Die Rallye Schweden zweigt sich im klassischen Gewand, also mit hohen Schneewänden entlang der rasant schnellen Eispisten. Sebastien Ogier erklärt, worauf es ankommt.

Trotz der glatten Fahrbahnen gehört die Rallye Schweden traditionell zu den schnellsten Veranstaltungen im Rallye-WM-Kalender. Die auf speziellen Spike-Reifen rollenden World Rally Cars pfeilen zum Teil mit aberwitzigem Tempo durch die Wälder des Värmlands. Die Fahrer lehnen ihre Autos zum Bremsen mitunter an den Schneewänden entlang der Pisten an - wer es dabei jedoch übertreibt, kann nur noch darauf hoffen, von tatkräftigen Zuschauern wieder zurück auf die Strecke gegraben zu werden.

„Wir hören aus der Region, dass die Strecken von einer stabilen Eisschicht sowie hohen Schneewänden geziert werden: Bessere Nachrichten können wir uns vor Beginn der Rallye Schweden nicht wünschen“, meinte Sebastien Ogier. Mit drei Siegen sind der Franzose und Beifahrer Julien Ingrassia die erfolgreichsten nicht-skandinavischen Gewinner der Rallye Schweden - überhaupt können nur Stig Blomqvist (7), Marcus Grönholm und Björn Waldegaard (je 5) und Jari-Matti Latvala (4) mehr erste Plätze bei dieser Veranstaltung vorweisen als das französische Erfolgsduo.

Ogier erklärt, worauf es in Schweden ankommt. „Unter diesen Bedingungen erreichen wir unglaubliche Geschwindigkeiten und lehnen unsere Autos vor den Kurven gerne an die weißen Wälle an - das ist ein unglaubliches Gefühl, aber auch nicht ohne Risiken, denn du musst die Stabilität der Schneewände richtig einschätzen. Das Fahren auf diesen Strecken ist eine Kunst für sich und verlangt enorme Präzision. Entsprechend aufwändig fällt das Erstellen des Aufschriebs aus“, sagte der Franzose, der nach seinem Auftaktsieg in Monte Carlo am Freitag als Erstee in die Loipe muss und für die Nachfolgenden den losen Schnee von der Bahn fegen darf, was sicherlich kein Vorteil ist.

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Das faszinierende Treiben beginnt bereits am Donnerstagabend mit zahlreichen Drifteinlagen auf der Zuschauerprüfung in Karlstad, bevor es dann ab Freitag auf den insgesamt 19 Wertungsprüfungen (WP) mit einer Gesamtlänge von 314,51 Kilometern in Schweden und dem benachbarten Norwegen zur Sache geht. Einige WP gehören dabei erstmals seit 2013 wieder zum Programm. Klassiker wie die legendäre "Vargasen"-Prüfung wurden übernommen - inklusive der berühmten Sprungkuppe "Colin's Crest". 

„Als erster Teilnehmer am Start müssen wir abwarten, wie sich die Bedingungen entwickeln. Ich hoffe, dass am Freitag nicht zu viel Neuschnee auf der Piste liegt. Nach unserem perfekten Saisonauftakt erwartet uns in Schweden vermutlich sogar noch stärkere Konkurrenz, speziell die Skandinavier sind immer besonders stark. Aber wir werden es ihnen nicht leicht machen und peilen möglichst viele WM-Punkte für die Titelverteidigung an“, sagte Ogier. 

Auch M-Sport-Teamchef Malcolm Wilson rechnet mit noch härterer Konkurrenz: „Speziell die skandinavischen Fahrer werden in Topform sein. Aber auch wir schicken drei überaus konkurrenzfähige Kandidaten ins Rennen. Sébastien Ogier hat in Schweden bereits drei Mal gewonnen, Elfyn Evans konnte 2016 die ebenfalls hart umkämpfte WRC 2-Kategorie für sich entscheiden. Und dann haben wir ja auch noch Teemu Suninen. Er blickt seiner ersten Winter-Rallye und seinem dritten WM-Lauf am Steuer des Fiesta WRC entgegen, deswegen stellen wir keine zu hohen Erwartungen. Aber Finnen sind auf Schnee und Eis immer schnell, darum lassen wir uns gerne überraschen. Insgesamt rechne ich für uns auf jeden Fall mit einem Podiumsresultat. Wenn wir erneut einen Sack voller WM-Punkte mit nach Hause nehmen, sind wir zufrieden.“

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