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Beppo Harrach: "Einfach unglaublich..."

In 42 Stunden beginnt für Beppo Harrach ein neuer Abschnitt seiner noch jungen Karriere: Der Einstieg in die Rallye-Weltmeisterschaft 2003 – mit dem frontgetriebenen Ford Puma Super 1600!

Sollten die Wettervorhersagen stimmen, so wird die 71. Monte Carlo Rallye zu einem Reifen-Roulette der besonderen Art. Das sind zumindest die Eindrücke nach den ersten beiden Besichtigungstagen in den französischen Seealpen:

 

"Ich habe ja schon viel erlebt. Aber die letzten beiden Tage waren unglaublich. Du fährst bei dichtestem Schneetreiben und Schneefahrbahn weg, kommst über einen kleinen Hügel - und es ist plötzlich völlig trocken", erklärt Beppo. "Oder am gestrigen, zweiten Tag. Da sind wir mit Slicks losgefahren und mußten auf halbem Weg umkehren, weil wir im Schnee stecken geblieben sind. Das wird wirklich ein echtes Abenteuer – und keiner kann dir hier echte Tipps geben, weil sich sowieso im Minutentakt wieder alles ändert.

 

"Auch mit dem Schrieb ist es für mich eine komplette Umstellung. Für das Gruppe N-Fahrzeug wäre das kein Problem. Aber mit dem neuen Super 1600 Puma muß ich mich erst herantasten an einen optimalen Schrieb, um dann auch Vertrauen in den Schrieb zu haben. Aber da ist mir der Junior-WM-Profi Michael Kölbach eine große Hilfe als Co!“

 

Dabei ist Beppo Harrach schon wieder guter Dinge. Am vergangenen Samstag war dies noch etwas anders: Nach den wirklich ersten Test-Kilometern beim italienischen ASTRA-Team in der Nähe von Turin wollte Harrach schon frühzeitig abreisen:

 

Harrach: "Ich war echt verzweifelt – ich habe echt geglaubt, ich habe alles verlernt. Das Auto ist mit mir gefahren und nicht umgekehrt. Unheimlich nervös, bockig, wahnsinnig laut, keine Abstimmung – ein echter Graus. Am Sonntag habe ich mich dann langsam gemeinsam mit den ASTRA-Technikern an ein vernünftiges Set-up herangetastet.

 

Letztlich hatte ich dann schon wieder die Kontrolle über den wilden Puma – aber das war ein langer Ritt. Was mich beruhigt: Die Leute von ASTRA verstehen mich und reagieren auf meine Wünsche. Ich glaube, dass wir zumindest für Asphalt eine gute Abstimmung gefunden haben. Der Puma hat im Trockenen unheimlichen Biß und Grip – macht echt Spaß! Und bei Schnee und Eis wird es auf den Sonderprüfungen ohnedies eine Lotterie!

 

Nochmals mein primäres Ziel: Ich möchte in jedem Fall diese Monte Carlo Rallye beenden, um möglichst viele Kilometer an Erfahrung zu gewinnen. Bis Mitte des Jahres lernen wir – und dann schauen wir einmal, wo wir stehen!"

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