WM 2017

Barbosa: „Die Autos sollen nicht in der Garage stehen“

Carlos Barbosa, Chef der FIA Rallye Kommission, erwartet durch die Einführung der neuen World Rally Cars noch mehr Interesse an der Weltmeisterschaft, will aber auch die aktuellen Fahrzeuge noch im Einsatz sehen.

Carlos Barbosa zusammen mit Michele Mouton und FIA-Boss Jean Todt
Daumen hoch! Carlos Barbosa zusammen mit Michele Mouton und FIA-Boss Jean Todt

Wie zufrieden sind Sie über die Entwicklung der neuen World Rally Cars 2017?

„Ich bin sehr glücklich, denn die neuen Autos werden eindrucksvoll werden. Viel schneller, schöner und stärker. Die Fans werden an die alte Gruppe-B erinnert. Natürlich sind wir auch sehr froh über die Rückkehr von Toyota. Wir werden eine sehr gute Meisterschaft haben.“

Viele Leute werden angesichts des Leistungsplus aber nervös, speziell wenn man an die Sicherheit denkt ...

„Ich denke dafür gibt es keinen Grund. Man muss sich nur Argentinien anschauen. Im letzten Jahr war es ein Beispiel für schlechte Sicherheit. In dieser Saison hat man eine großartige Arbeit gemacht. Michele Mouton meistert die Sache als FIA Sicherheitsbeauftragte sehr gut. Oft reist sie zwei oder drei Wochen vor jeder Rallye an um sicherzustellen, dass alles funktioniert. So ist es auch in Argentinien geschehen um die Probleme mit der Zuschauerlenkung in den Griff zu bekommen. Jetzt arbeiten wir mit Polen, denn diese Rallye ist die nächste, die wir prüfen müssen. Ich mache mir also um diesen Punkt keine Sorgen.“

Was bedeutet der Wechsel auf die 2017er Autos für die jetzigen Fahrzeuge? Gibt es eine Möglichkeit, diese weiter einzusetzen? Vielleicht mit einem Cup für Privatfahrer?

„Wir prüfen das, denn ich denke, die Rallye-Weltmeisterschaft sollte es nicht nur für Hersteller geben. Wir wollen Privatfahrern die Chance geben, einen Titel zu gewinnen, damit sie auch die Aufmerksamkeit erhalten, welche die Werksteams bekommen. Was die Zukunft der 2016er World Rally Cars angeht, so schauen wir uns das gemeinsam mit unseren Technikern an. Wir wollen nicht, dass diese Autos in der Garage bleiben. Wir wollen schließlich möglichst viele Autos bei den Rallyes haben.“

Viele neue Länder drängen in die Weltmeisterschaft. Braucht die FIA wieder ein Rotationssystem?

„Ja, es gibt sehr viel Interesse und wir schauen uns die Bewerbungen und Vorschläge sehr genau an. Viele Länder haben gesehen, dass sich unsere TV-Übertragung in den letzten zwei Jahren komplett geändert hat und erkennen die Chance, dass ihre Region von Millionen Zuschauern gesehen wird. Aber natürlich können wir nicht alle Länder aufnehmen.“

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