Australien nach WP8: Mikkelsen klar vorn

Andreas Mikkelsen konnte mehr als zufrieden sein. Am Ende der ersten Etappe führt er die Rallye Australien mit einem klaren Vorsprung von 20,8 Sekunden an. „Ein grandioser Tag. Meine dritte Rallye im Hyundai macht mir richtig Spaß“, freute sich der Norweger, der erst als zehnter Fahrer in die Prüfungen starten musste und entsprechend saubergefegte Pisten vorfand. 

Ganz anders war die Stimmung dagegen bei Weltmeister Sebastien Ogier. Der Franzose musste nicht nur als erster Fahrer auf die rutschigen Schotterpisten, ein Problem mit der Lenkradschaltung sorgte heute durchgehend für Verdruss beim Ford-Piloten. Hin und wieder gelang ihm eine notdürftige Reparatur, doch kurze Zeit später trat der Defekt erneut auf. „Kein einfacher Tag für uns“, so Ogier, der mit einem Rückstand von 47,9 Sekunden auf dem achten Platz liegt.

Doch der Franzose hat noch immer Chancen auf das Podium, denn direkt vor ihm liefern sich sechs Fahrer einen spannenden Kampf um die zweite Position. Auf dieser lag lange Zeit Kris Meeke (Citroën), der sich auf der dritten Prüfung einen Schnitzer erlaubte, als er von der Strecke abkam und im australischen Busch landete. Zum Glück konnte er sich wieder aus der misslichen Lage befreien und weiterhin knapp vor Thierry Neuville (Hyundai) behaupten. Doch der Belgier drehte auf den letzten beiden Zuschauerprüfungen den Spieß um und schob sich mit der letzten Bestzeit der Etappe am Konkurrenten vorbei.

„Ausgerechnet morgen, wenn es noch schlechter ist, als erster Fahrer loszufahren, werden wir keine gute Startposition haben“, sagte Ogier. „Wir sind im Moment von einem Top-Resultat weit entfernt und es wird morgen nicht einfach, aber es liegt noch ein langer Weg vor uns und wir werden weiter angreifen.“

Allerdings hat Meeke noch einen Trumpf in der Hinterhand: Er setzte am Nachmittag auf harte Reifen, obwohl diese nicht die optimale Wahl waren. Mit dieser Entscheidung schonte Meeke aber sein Kontingent mit weicher Mischung und könnte diese am Samstag nutzen, denn für die zweite Etappe sind Regenfälle angekündigt.

Nachdem er das Setup der Dämpfer neu überdacht hat, zeigt sich Toyota-Pilot Jari-Matti Latvala beim Finale wieder konkurrenzfähig und kann sich vor einem starken Craig Breen (Citroën) auf dem vierten Platz behaupten. „Dabei verlief unser Start alles andere als perfekt, denn auf der ersten Prüfung gab plötzlich die Gegensprechanlage ihren Geist auf. Wenn man attackieren will, sollte man seinen Beifahrer schon hören“, schilderte Latvala, der sich mit dem Ausgang der Etappe dennoch zufrieden zeigte. „Wir sind Vierte und das verschafft uns morgen eine bessere Startposition. Wenn man hier um das Podium kämpfen will, muss man unter den Top-5 sein. Gelingt das nicht, wir es durch die Startposition sehr schwierig.“

Hayden Paddon, der im kommenden Jahr keine volle WM-Saison bestreiten kann, liegt im dritten Hyundai auf dem sechsten Platz. Keine Rolle spielt dagegen Esapekka Lappi. Sein Toyota verlor bereits auf der zweiten Prüfung Öl und die Servolenkung. Mit einem Rückstand von über 3:23 Minuten ist der Finne nur Elfter, liegt aber im Tagesziel wieder vor seinem Landsmann Kalle Rovanperä (Ford), der in Australien einziger Starter der WRC2 ist.

Am Samstag stehen acht weitere Prüfungen auf dem Programm. Zu den absoluten Highlights am Samstag zählt fraglos die fast 49 Kilometer lange WP „Nambucca“, die auf der Nachmittagsschleife in die beiden Prüfungen „Welshs Creek“ und „Argents Hill“ aufgeteilt wird. Zum Abschluss der Etappe messen sich die Fahrer erneut auf der 1,27 Kilometer kurzen Asphaltprüfung im Hafengelände von Coffs Harbour – spektakuläre Meereskulisse inbegriffen.

Zwischenstand nach WP8 von 21

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