Australien nach Tag 1: Östberg führt – Probleme für Neuville

Der erwartete Regen war ausgeblieben, deshalb spielte die Startposition am Freitag eine entscheidende Rolle. ‚Straßenkehrer‘ Sebastien Ogier kämpfte auf verlorenem Posten, so sehr sich der Weltmeister mühte, mehr als der zehnte Platz war für ihn nicht drin. M-Sport-Chef Malcolm Wilson schritt deshalb zur Tat und ordnete vor der sechsten Prüfung an, dass sich Ogiers Teamkollegen Elfyn Evans und Teemu Suninen hinter den Franzosen zurückfallen lassen sollten.

„Wir sind alle Sportler und wollen uns miteinander messen, vor allem wenn man noch kein Cockpit für das nächste Jahr hat“, sagte Evans. „Aber wir haben auch die Entscheidung des Teams zu respektieren, denn am Ende sind wir Angestellte und müssen unsere Aufgabe erledigen. So einfach ist das.“

Ogier profitierte aber nicht nur von der Stallregie, sondern auch vom Pech seines ärgsten Titelrivalen Thierry Neuville, der sich nach einer Kuppe den linken Hinterreifen von der Felge zog. Neuville fiel auf den zehnten Platz zurück, Ogier ist neuer Siebter – Ein klarer Vorteil für den Samstag, wenn die Startposition der ersten Fahrer wieder umgedreht wird.

„Alles lief nach Plan, doch dann fingen wir uns den Platten ein und machten deshalb auch noch einen Fehler an einer Schikane. Aber wir werden bis zum Schluss kämpfen“, so Neuville.

Tänak zeigt Nerven

An der Spitze liegt nach sechs Prüfungen Mads Östberg im Citroën. Er hat 6,8 Sekunden Vorsprung auf seinen Citroen-Teamkollegen Craig Breen. Dahinter folgen Jari-Matti Latvala und Hayden Paddon, Ott Tänak fällt am Nachmittag auf den fünften Platz zurück.

Der Este leistete sich im Tagesverlauf einige Fehler. Am Morgen hatte er Glück, nicht im australischen Dschungel zu verschwinden, als er in einer Rechtskurve zu weit nach außen geriet und an einer Böschung anschlug. Am Nachmittag wurde ihm eine Wasserdurchfahrt zum Verhängnis.

Mit einem äußerlich deutlich lädierten Yaris WRC erreichte Tänak das Ziel. „Weil die Aerodynamik beschädigt war, hatten wir einige brenzlige Momente. Man lenkt ein und nichts passiert. Nicht unbedingt ein schönes Gefühl“, meinte der Toyota-Pilot.

Mikkelsen trifft auf Traktor

Für Andreas Mikkelsen endete der Tag bereits auf der dritten Prüfung. Der Norweger traf auf der dritten Prüfung plötzlich auf einen Traktor, der eine verrutschte Schikane korrigieren wollte. Mikkelsen war nach eigenen Angaben davon so irritiert, dass er die Ansage für die nächste Kurve missverstand und deshalb von der Strecke abflog.

„Man sollte sicherstellen, dass so etwas nicht noch einmal passieren wird“, ärgerte sich der Hyundai-Pilot über den Zwischenfall. „Tiere, die auf die Strecke springen, kann man nicht kontrollieren, sie gehören zur Rallye. Aber diese Typen kann man kontrollieren.“

Kremer nimmt Fahrt auf

Armin Kremer kommt nach seiner langen Wettkampfpause immer besser in Fahrt und liegt hinter den beiden Heller-Brüdern auf dem dritten Platz in der WRC2. „Nach zwei Jahren musste ich zunächst das volle Vertrauen finden“, erklärte der Mecklenburger, der in Australien mit einem Skoda Fabia R5 startet. Auch die Streckenführung machte ihm zu schaffen. „Die Prüfungen sind sehr unrhythmisch, mal extrem langsam wie Sardinien, mal brutal schnell wie Finnland - gerade auf den schnellen Passagen habe viele Kurven zu langsam geschrieben.“

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So geht es weiter ...

Der Samstag beinhaltet ausschließlich neue Prüfungen – einige führen jedoch über Teilstücke der bekannten 49 Kilometer langen „Nambucca“-WP, die noch im vergangenen Jahr unter die Räder genommen wurde. Neben vielen Sprüngen und den sehr technischen Passagen zählen dabei auch einige Asphaltabschnitte zu den besonderen Herausforderungen. Die morgendliche Schleife setzt sich aus vier Prüfungen zusammen. Diese werden am Mittag ein weiteres Mal absolviert, bevor die beiden Zuschauer-WP „Destination NSW“ erneut den Schlusspunkt des Tages setzen. Die erste Prüfung startet um 21:08 Uhr (MEZ).

Zwischenstand nach WP8

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