Armin Kremer: „Wird eine interessante Saison“

Wie sieht Deine Saisonplanung aus? Wo wirst Du starten und warum?
„Unsere Saison 2016 entspricht der diesjährigen. Ich freue mich wirklich sehr auf den Start ins neue Jahr mit der Rallye Monte Carlo. Der Mix aus Eis, Schnee und Nebel ist enorm anspruchsvoll und immer wieder eine Herausforderung. Anschließend geht es für uns nach Portugal. Dort hat der WM-Lauf durch die Verlegung in den Norden aus meiner Sicht an Attraktivität gewonnen, nicht nur was die Begeisterung der Fans angeht, sondern auch durch bessere Strecken. Sardinien wird wieder sehr rau werden und enorm fordernd für das Material. Hier ist Köpfchen gefragt. Die Rallye Polen hat mich in diesem Jahr durch ihr enormes Tempo fasziniert. Wenn man vom eher langsamen Streckenverlauf Sardiniens kommt, muss man seinen Rhythmus gewaltig umstellen und an vielen Stellen Mut beweisen. Die Rallye Deutschland als Heimspiel ist natürlich gesetzt, gefolgt von Korsika - ein Klassiker mit einem ganz besonderen Charakter. Aber man sollte sich fragen, ob es für eine Weltmeisterschaft Sinn macht, zwei Inselläufe, die nur 80 Kilometer auseinanderliegen, zu haben. Unsere Saison wird mit der Rallye Spanien enden,  die durch den Mix aus Schotter und Asphalt einen ganz besonderen Reiz hat.“

Es gibt viele neue Angebote im R5-Lager, hast Du in den letzten Wochen einen Team- oder gar Fahrzeugwechsel ins Auge gefasst?
„Nein, Raimund Baumschlager und das Team BRR haben dieses Jahr sehr gute Arbeit geleistet und deshalb fahren wir 2016 wieder gemeinsam. Der Skoda Fabia R5 ist noch immer das modernste Auto mit dem wir angreifen wollen. In diesem Jahr hat uns der enorme Werkseinsatz von Skoda allerdings überrascht, das hat die Kräfteverhältnisse in der WRC2 deutlich verschoben.“

Michelin hat seine WRC2-Reifen enorm weiterentwickelt, bleibst Du dennoch Pirelli treu?
„Ich werde auch in der nächsten Saison mit Pirelli-Reifen fahren. Wir wissen, dass es bei Pirelli Reserven gibt, die wir nächstes Jahr nutzen möchten. Deshalb bin ich der Marke treu geblieben.“

Du hast mit Pirmin Winklhofer einen sehr jungen Beifahrer ins Cockpit geholt, der über wenig Erfahrung in der Rallye-WM verfügte. Wie lief die Zusammenarbeit?
„Pirmin hat einen sehr schnellen Einstieg gefunden und wir haben uns im weiteren Saisonverlauf gut aneinander gewöhnt. Einen guten Beifahrer zeichnet nicht nur aus, dass er die richtige Balance zwischen Tempo und Vorlesen findet, er muss auch außerhalb des Autos viele Dinge im Griff haben. Pirmin hat schnell dazu gelernt. Ich bin überzeugt, dass er ein Profi werden kann und gute Beifahrer sind in der Weltmeisterschaft schließlich gesucht.“

Gleichzeitig unterstützt Du Marijan Griebel und Fabian Kreim. Was erwartest Du von ihnen im kommenden Jahr?
„Im Moment stehen die Programme für beide Fahrer noch nicht endgültig fest. Aber es ist für Marijan und Fabian wichtig, dass sie auf internationaler Bühne weiterhin Erfahrung sammeln. Für Marijan wäre der Angriff auf den Junior-Titel in der Europameisterschaft ein lohnendes Saisonziel.“

Was sind Deine Ziele für 2016?
„Uns erwartet auf jeden Fall eine überaus interessante Meisterschaft und ich gehe davon aus, dass wir die ‚üblichen Verdächtigen’ erleben werden. Durch die Erweiterung der Saison auf 14 Läufe wird es spannend zu sehen, wer wo fährt. Von sieben Einsätzen werden sechs gewertet, da kann der eine oder andere schon taktieren. Auf jeden Fall wollen wir bei unseren Einsätzen auf das WRC2-Podium fahren. Das wir dazu in der Lage sind, hat die diesjährige Saison gezeigt.“

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