Rallye Deutschland

Armin Kremer: „Mehr erreicht, als wir erwarten konnten“

Das Abenteuer ‚World Rally Car 2017’ endete für Armin Kremer mit dem neunten Gesamtplatz bei der Rallye Deutschland. Die Eingewöhnung auf eines der schnellsten Rallyeautos aller Zeiten verlief nicht ohne Zwischenfälle.

Sebastien Ogier und Armin Kremer
Sebastien Ogier und Armin Kremer waren während der Rallye Deutschland Teamkollegen

Weit über 200.000 Zuschauer erlebten live vor Ort, warum die Rallye Deutschland als die "Monte des Sommers" gilt. Neben dem ganz speziellen und fordernden Mix aus schnellen Landstraßen im Saarland, selektiven Wirtschaftswegen entlang den Moselweinbergen und brüchigen Betonpisten auf dem Militärareal Baumholder sorgten Wetterkapriolen für zusätzliche Herausforderungen. Ob eitler Sonnenschein oder sintflutartige Regenschauer, trockene, nasse, stellenweise auch verschmutzte oder gar verschlammte Wertungsstrecken, die viertägige Asphalthatz wurde zum Ritt auf der Rasierklinge, wie zahlreiche Un- und Ausfälle unterstreichen.

Die heftigen Bedingungen zwangen auch Armin Kremer und Beifahrer Pirmin Winklhofer zu zurückhaltender Fahrt bei der Premiere im Ford Fiesta WRC 2017. Statt auf ihren Lieblingspassagen durch die Weinberge groß aufzugeigen, galt es fehlerfrei durchzukommen. Verständlich, waren sie beim einzigen Vorbereitungstest ausschließlich auf trockenen und sauberen Strecken unterwegs. 

„Anfangs war es alles andere als leicht, das richtige Gefühl für das Auto zu entwickeln und das optimale Setup für die ständig wechselnden Bedingungen zu finden. Auch wir hatten ein paar Aha-Momente und mussten das Risiko rausnehmen. Je konstanter die Streckenverhältnisse wurden, desto wohler fühlte ich mich hinter dem Steuer“, erklärte Kremer.

Am Samstag hellte sich nicht nur der Himmel weiter auf, sondern auch die Minen im M-Sport Team. Mit geänderten Fahrwerks-Einstellungen fühlte sich Kremer sichtlich wohler. Während seine Teamkollegen Ott Tänak und Weltmeister Sébastien Ogier um den Sieg kämpften, stürmte der deutsche Gastfahrer in die Top-10. Eine konservative und dadurch nicht ganz optimale Reifenwahl verhinderte zu diesem Zeitpunkt noch schnellere Zeiten. Der Mecklenburger ist dennoch in seinem Element. Mit einer kontrollierten Attacke verbesserte er sich im Schlussspurt noch auf Gesamtrang neun und brachte seinen Dienstwagen ohne einen Kratzer ins Ziel.   

„Am Schlusstag hat es dann richtig Spaß gemacht. Als Gesamtneunter dann nochmals ans Limit zu gehen und dieses tolle Ergebnis zu riskieren, wäre aber Quatsch gewesen. Ich bin überglücklich und stolz auf unsere Leistung. Wir haben mehr erreicht, als wir unter diesen schwierigen Bedingungen erwarten konnten“, freute sich Kremer. „Der Ford Fiesta WRC'17 ist einfach fantastisch. Gleiches gilt für das M-Sport Team und seine Fahrer. Alle haben auf ihre Weise dazu beigetragen, dass wir in so kurzer Zeit in der Lage waren, dieses Ergebnis einzufahren. Mein Dank gilt dem Team und allen die Pirmin und mich unterstützten - nicht zuletzt den tollen Fans die bei jedem Wetter an den Strecken ausharrten und uns anfeuerten.“

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