WM 2014

Argentinien: Steaks mit leichter Benzinnote

Steinig, abwechslungsreich und nicht zu unterschätzen: Die Rallye-Weltmeisterschaft tritt zum fünften Saisonlauf in Argentinien an. Die Strecken im Hochland rund um die Stadt Carlos Paz ähneln zuweilen einer Mondlandschaft und fordern den WM-Akteuren höchste Konzentration ab.

<strong>MONDLANDSCHAFT:</strong> Die Rallye Argentinien fasziniert nicht nur wegen der Begeisterung der südamerikanischen Fans

Steaks und Co. gehören zu den beliebtesten Speisen in Argentinien – durchschnittlich rund 60 Kilogramm Rindfleisch legen die Menschen dort pro Kopf und Jahr auf den Grill oder in die Pfanne. Somit ist nahezu sicher, dass am kommenden Wochenende eine interessante Duftmischung den satten Motorensound der World Rally Cars anreichern wird: appetitanregender Fleischgeruch mit leichter Benzinnote. Rund um die Stadt Villa Carlos Paz werden wieder mehr als eine Millionen Rallye-Fans  erwartet, die ihre Leidenschaft mit wahren Volksfesten abseits der Pisten ausleben.

 

Dampfstrahler unter der Motorhaube

 

Von den Lenkradakrobaten ist im Land der Gauchos höchste Konzentration gefordert, um diese Rallye unbeschadet zu überstehen. Zudem erhöht das frühe Herbstwetter in der südlichen Hemisphäre die Risiken von Regen und Nebel in den Bergen, wodurch sich die Hatz über die steinigen Pisten schnell in eine Rutschpartie verwandeln kann. Auch problematisch: Die Prüfungen kreuzen zahlreiche Flußübergänge, die durch Niederschläge sehr tief und weit werden können – um trockenen Fußes das andere Ufer zu erreichen, benötigen die Fahrer bei den Wasserdurchfahrten eine gesunde Portion Mut und noch mehr Fingerspitzengefühl. Wenn die Boliden durch die Pfützen und Bäche preschen, ist Vorsicht geboten: Vor allem Kotflügel und Frontschürzen leiden unter den Wasserfontänen mit Dampfstrahler-Stärke. Außerdem muss der Motor vor eindringendem Wasser geschützt werden.  

 

Jeder Rallye-Tag führt die Lenkradakrobaten in eine andere Gegend der im Zentrum Argentiniens liegenden Provinz Córdoba, überall begleitet sie die atemberaubende Gebirgskulisse dieser Region. Schon der Start des fünften Saisonlaufs ist spektakulär: Auf der WP1 gehen die Fahrer am Donnerstagabend paarweise auf Bestzeitenjagd. Die Zuschauerprüfung in der Stadt Villa Carlos Paz gilt als eine der besten ihrer Art im WM-Kalender und wird am Samstagabend wiederholt. 

 

Die längste Prüfung ist 51,9 Kilometer lang

 

Am Freitag stehen zwei doppelt befahrene Prüfungen und insgesamt 157,94 WP-Kilometer auf dem Zeitplan. Unter anderem wartet mit der 51,88 Kilometer langen WP von Asochinga nach Agua de Oro eine echte Mammutaufgabe auf die Teams. Sie führt über einen engen Gebirgspass und zeichnet sich durch besonders sandige Wege aus. Am Samstag folgt mit 164,34 gewerteten Kilometern ein nochmals längeres Programm.

 

Der letzte Veranstaltungstag hält mit zwei besonderen Prüfungen die Fahrer und Fans in Atem: Erstmals seit 2002 wird die beliebte WP von Giulio Cesare nach Mina Clavero von den Berggipfeln abwärts in das Traslasierra-Tal gefahren. Im Anschluss endet die Rallye Argentinien am Sonntagmittag mit der berühmten WP „El Condor“. Sie führt in eine scheinbar fremde Welt: Die 16,32 Kilometer lange Reise durch die karge Felsenlandschaft erinnert an die Mondoberfläche. Auf die Fahrer warten sehr schmale Schottwerwege, die links und rechts von großen Gesteinsbrocken begrenzt werden.

 

NEU: Mediathek Rallye Argentinien 2014


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