Rallye Sardinien

Anglade kritisiert Veranstalter

Trotz widriger Bedingungen fuhr Patrick Anglade eine fehlerfreie Rallye Sardinien und sicherte sich dort den Sieg in der Fiesta Sport Trophy International (FSTi).

<strong>SIEG:</strong> Patrick Anglade kann sich bei den Fiestas durchsetzen

Die Wertungsprüfungen am Freitag ging Anglade hochkonzentriert an: „Jeder kleine Fehler kann hier zu einem teuren Unfall führen, den wir uns nicht leisten können und wollen. Außerdem ist die Sicht sehr schlecht, denn es ist sehr staubig – obwohl wir schon mit zwei Minuten Abstand fahren. Ich vermute, dass der Staub noch von unserem Vordermann war“, erläutert Anglade. Prompt folgte auf der nächsten WP der Beweis. Nach 15 Kilometern fuhr er auf den Vordermann auf, der ihn aber wegen des Staubes von hinten auch nicht kommen sah und dementsprechend keinen Platz machte. Auf der nächsten WP das gleiche Spiel: „Das hat uns zwei Bestzeiten gekostet. In den Zwischenzeiten waren wir vorne, haben dann aber hinten raus verloren, weil wir nicht an dem Italiener vorbeikamen“, beschwert sich Anglade.

 

Im Service versprach der Fahrerverbindungsmann, dass sie eine zusätzliche Minute Abstand ab der nächsten WP bekämen. Am Start angekommen, wusste davon keiner was. So wartet Anglade eine weitere Minute in der Annahme, genau das richtige zu tun. Am Ende der WP wurde ihm dann aber die Fahrtzeit plus eine Minute eingetragen: „Ich dachte, das könne alles nicht wahr sein. Wir haben erneut mit dem Fahrerverbindungsmann gesprochen, der das Thema im Stewards-Meeting vorbringen wollte. So etwas ist wirklich ärgerlich, zumal wir in der FSTi pro gewonnene WP einen Meisterschaftspunkt bekommen.“

 

Als Zweiter startete er somit in den Samstag, der mit der härtesten WP „Sa Linea“ begann. Der grobe Schotter war von den vorausfahrenden Fahrzeugen sehr ausgefahren und die Rillen sehr tief: „Wir haben andauernd aufgesetzt. Das war kein schönes Fahren“, berichtet Anglade, der dennoch die erste Schleife unbeschadet überstand. Der zweite Durchgang war dann noch problematischer: „Wir mussten aufpassen, dass wir nicht aufsetzen und einfach stecken bleiben. Ich verstehe nicht, wie derartige WPs ausgesucht werden können. Das ist für die kleinen Fahrzeuge, wie unseren Fiesta, tödlich. Wir haben Leistung verloren, weil unsere Auspuffanlage eingeknickt ist. Aber zum Glück ist nicht mehr passiert.“

 

Trotz alledem eroberte er sich mit seiner zielgerichteten und vernünftigen Fahrweise den Spitzenplatz zurück – sogar ohne die Minute zurückzubekommen. Die Stewards hatten im Meeting beschlossen, dass es nicht nötig wäre, Anglade diese Minute wieder abzuziehen, da er sowieso wieder führte.

 

Am Sonntag machte sich der Losheimer dann auf den Weg zu seinem ersten Sieg in der FSTi. „Ich habe mir auf jeder WP eingebildet, plötzlich Geräusche im Auto gehört zu haben und habe immer gedacht, dass es jetzt vorbei sei. Aber es ist alles gut gegangen und das freut mich sehr. Jetzt gehen wir als FSTi-Führende nach Polen. Das ist eine tolle Ausgangsposition für mich.“

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