Teamorder gegen Ogier

Angespannte Stimmung bei Citroën

Citroën-Sportchef Olivier Quesnel griff zur ungeliebten Notbremse. Er teilte im Mittagsservice seinen beiden Fahrern mit, dass sie die Doppelführung nicht mehr gefährden dürfen. Wird sich Sebastien Ogier daran halten?

<strong>WUT IM BAUCH:</strong> Sebastien Ogier will sich nicht einbremsen lassen

Der neue Vertrag von Sebastien Loeb mit Citroën scheint bereits erste Auswirkungen zu haben. Zur Halbzeit der Rallye Deutschland erteilte Sportchef Olivier Quesnel seinen Fahrern ein Nicht-Angriffsbefehl. Vorrang vor persönlichen Interesse habe immer die Marke, persönliche Interessen müssen zurückstehen, so das Credo der Franzosen. Mit einem Doppelsieg in Deutschland könnte man einen gewaltigen Schritt in Richtung Herstellertitel machen.

 

"Man muss das pragmatisch sehen. Ogiers Leistung war beeindruckend, aber für mich war er nicht genug um Loeb zu besiegen", so Quesnel. "Vor allem ein weiteres Duell auf der Panzerplatte ist zu gefährlich. Es ist deshalb logisch, dass man in diesem Fall den Fahrern sagt, dass sie ihre Positionen halten sollen, vor allem wenn die Konkurrenz so weit zurückliegt."

 

Sebastien Ogier stößt diese Teamorder erwartungsgemäß sauer auf. Mit schnellen Zeiten am Morgen zeigte er, dass Sebastien Loeb bei "seiner" Rallye Deutschland zu schlagen ist. Quesnel zeigt Verständnis für seinen Schützling, erwartet aber auch, dass sich Ogier an die Anweisung halten wird: "Am Ende des Tages wird auch er verstehen, dass es eine gute Lösung war."

 

Doch Ogier scheint offensichtlich wenig Verständnis für das Verhalten der Teamleitung zu haben. Mit einer weiteren Bestzeit auf WP11 dampfte er den Rückstand auf Spitzenreiter Loeb weiter ein und liegt nur noch 1.3 Sekunden hinter ihm zurück. Der Weltmeister zeigte wenig Verständnis für die neuerliche Attacke seines Teamkollegen: "Wir sind jetzt in einer Position in der es dumm wäre weiter anzugreifen. Unsere nächsten Rivalen liegen zwei Minuten zurück." 

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