Welch ein Jahr für den Vollblut-Sportler aus Katar: Gemeinsam mit Beifahrer Matthieu Baumel hat Nasser Al-Attiyah bei 22 Starts in dieser Saison 14 Siege eingefahren. Vor zwei Wochen feierte das Duo den fünften Sieg mit ihrem Michelin bereiften Mini ALL4 Racing, um die FIA Cross-Country Meisterschaft zu gewinnen. Sie hatten Platz eins bei der Sealine Cross Country Rallye, der Pharaonen-Rallye in Ägypten, der Baja Italien, der Baja Ungarn und der Rallye Oilibya du Maroc erobert.
Am 18. Oktober fügten sie einen elften(!) Titel in der Middle East Rally Championship (MERC) hinzu, in dem sie nach der Rallye Katar, der Rallye Kuwait, der Shiraz-Rallye und der Rallye Zypern auch in Jordanien ungeschlagen blieben. In der MERC pilotert Al-Attiyah einen Michelin bereiften Fiesta. Der Rekord von Mohammed Bin Sulayem – 14 MERC-Titel – ist da nicht mehr weit.
Heute schlug der Olympia-Sportschütze auch in der Rallye-WM einen weiteren Erfolg hinzu: Mit Rang drei bei der Rallye Spanien hat er vorzeitig seinen WRC 2-Titel verteidigt. Mit seinem Fabia R5 erreichte er das Ziel hinter den beiden Skoda-Werksfahrern Pontus Tidemand und Jan Kopecky. Dabei sah es lange Zeit so aus, als würde die Entscheidung auf das Saisonfinale in Wales vertagt – dann jedoch musste Eric Camilli seinen Fiesta R5 abstellen. Und auch ein furios von hinten attackierender Armin Kremer konnte Al-Attiyah den Titelgewinn nicht mehr abspenstig machen. Der Katari – der seine Klasse in dieser Saison in Mexiko, Portugal und Australien für sich entscheiden konnte – behielt um eine Zehntelsekunde die Überhand.
Al-Attiyah: "Danke an Sebastien"
„Ich bin so glücklich. Aber diese Rallye war nicht einfach. Wir hatten einen Reifenschaden und dann kam der Abflug von Lappi. Ich konnte mich nicht konzentrieren und dachte immer an die Meisterschaft. Dabei habe ich den anderen Fahrer vergessen und dieser führt und gewinnt“, erklärt Al-Attiyah, dem Spanien-Sieger Pontus Tidemand um ein Haar den Titel streitig gemacht hätte. Doch der Wüstensohn behielt die Nerven und bekam prominente Schützenhilfe von Sebastien Ogier, der mit seinem Unfall dafür sorgte, dass die Rallye vorzeitig abgebrochen wurde. So kam es nicht mehr zum finalen Showdown zwischen Al-Attiyah und Armin Kremer im Kampf um den dritten Rang. „Vor der letzten Prüfung lagen zwischen mir und Armin nur eine Zehntel. Danke an Sebastien, dass er für den Abbruch gesorgt hat“, sagte Al-Attiyah, dem der dritte Platz jene Punkte verschaffte, die für den WRC2-Titel nötig waren.
Und quasi als Sahnehaube auf einem beispiellosen Jahr ist da ja auch noch die Rallye Dakar, die Al-Attiyah im Januar erneut gewinnen konnte. Bei der FIA Siegerehrung kann er sich also auf einige Pokale freuen, bevor er schon wieder zur nächsten Dakar eilt. Dort trifft er übrigens auf seine WRC-Kumpels Sébastien Loeb, Mikko Hirvonen und Martin Prokop.
VIDEO: Crash Sebastien Ogier
Mehr Videos ansehen ...