Stundenlang wanderte Simon Long über den Service-Park, im Schlepptau eine Gruppe griechischer Journalisten, die wissen wollten, warum die seit 1953 ausgetragene Rallye Akropolis 2010 nicht im provisorischen WM-Kalender des Vermarkters ISC auftaucht. ISC-Geschäftsführer Long indes hielt mit Kritik nicht hinterm Berg: „Wir hatten nur vier freie Plätze im nächstjährigen Kalender, und unserer Meinung gehört die Rallye Akropolis zurzeit nicht zu den besten Veranstaltungen.“
Long kritisiert zum einen, dass die Griechen seiner Meinung nach keinen brauchbaren Vermarkter aufweisen können. „Wenn man durch die Innenstadt von Loutraki läuft, sieht man da irgendwelche Hinweise, dass die Rallye-WM hier ist? Nein.“ Long würdigte immerhin das Engagement des Bürgermeisters von Loutraki, der sich sehr für den WM-Lauf engagiert und die fotogene Kulisse des Kanals von Korinth, der wenige Kilometer vom Rallye-Zentrum entfernt als Platz für den zeremoniellen Start diente.
Der größte Stolperstein für den traditionsreichen WM-Lauf ist indes die fehlende Präsenz im nationalen Fernsehen. „Es gibt keinen lokalen Sender, der die Rallye überträgt, und mit dem letztjährigen liegen wir immer noch in einem Rechtsstreit, weil dieser noch kein Geld für die Übertragungsrechte bezahlt hat“, bemängelt Long.
Angeblich existiert ein Dreijahresvertrag des Organisationskommitees mit der Stadt Loutraki. Einen Wechsel zur Intercontinental Rally Challenge schließt man für 2010 zumindest bisher aus politischen Gründen aus. Die Rallye Akropolis, die seit Beginn der Marken-WM 1973 zur Weltmeisterschaft zählt, soll möglichst schnell dorthin zurückkehren. Dabei will sich der griechische Automobilclub gegenüber ISC nicht dem Verdacht aussetzen, mit der Konkurrenz zu kollaborieren. Geplant ist stattdessen eine Rallye Akropolis, die zu keiner Meisterschaft zählen soll.
Die Bilder der Akropolis-Rallye 2009...
