Auf der Motorshow in Essen hat bereits der Ticketverkauf für die 3. Ausgabe des deutschen WM-Laufes rund um Trier begonnen. Doch trotz der Zuschauerrekorde im vergangenen Jahr war die Rallye Deutschland ein Zuschussgeschäft für den veranstaltenden ADAC.
Der hohe Sicherheitsstandard und der damit verbundene enorme organisatorische Aufwand sprengte die Kosten, denn seitens der Industrie, den Automobilherstellern und auch den Ländern fehlte jegliches Interesse an einer Beteiligung an dem Grossereignis. "Wir haben 15 Jahre lang von einem Rallye-WM-Lauf in Deutschland geträumt, aber nun haben wir ihn und keinen interessiert es", kommentiert ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk die kritische Lage. "Das Interesse der Automobil-Hersteller und der Industrie ist gleich null."
"Zwar sorgte der Rallye-WM-Lauf durch die Teams und die Zuschauermassen für gute Umsätze von Hotel, Tankstellen und Handel in der Veranstalter-Region im Saarland und rund um Trier ? doch die Bereitschaft der Länder und Kommunen, sich an den Kosten des extrem kostenaufwändigen WM-Laufs zu beteiligen, sei sehr gering", erklärte Tomczyk weiter. "Ein Gegenbeispiel ist die Rallye Monte Carlo, die defiziär ist, dort allerdings steuert der Tourismus-Verband einen finanziellen Anteil hinzu."
Sollte sich in Zukunft kein gesteigertes Interesse seitens der Industrie, der Automobilhersteller und der Länder einstellen, so wird sich der veranstaltende ADAC wohl schweren Herzens überlegen müssen, das WM-Prädikat wieder zurück zu geben. "Doch wir kämpfen dagegen an, denn wenn wir einmal den WM-Lauf zurück geben, wird sicherlich nie wieder die Rallye-WM nach Deutschland zurückkehren," unterstrich Tomczyk seinen als Warnschuß gedachten öffentlichen Unmut.