Rallye News

Abschied von Tommi und Colin

Zwei der ganz großen Namen werden am kommenden Wochenende ihren Abschied aus der Rallye-WM feiern. Beide gehen nicht ganz unfreiwillig.

<strong>Ausstieg:</strong> Tommi Mäkinen hört auf

Es hätte kaum einen passenderen Anlass geben können. Ausgerechnet bei der Hochzeit von Petter Solberg teilte Tommi Mäkinen im kleinen Kreis mit: "Ich höre auf. Endgültig." - Für Solberg ging damit an einem Abend gleich zweimal die Sonne auf. Der Norweger lief in den Hafen der Ehe ein ? und stieg in den Olymp des Teamleaders beim Subaru-Werkspartner Prodrive auf.

 

Nach seinem Wechsel zu Subaru konnte Mäkinen nie an die einstigen Erfolge bei Mitsubishi anknüpfen. Der Finne holte seine Zeit vor allem über eine extrem aggressive Fahrweise. Dazu brauchte er aber ein Auto, das ihm ein genaues Feedback darüber vermittelte, wo das Limit lag. So direkt, wie Mäkinen es in den mit Elektronik vollgestopften modernen World Rally Cars nie mehr vorfand. Bei Subaru verbrachte er deshalb Unmengen von Zeit und Energie damit, die Abstimmung der aktiven Vorder- und Mitteldifferenziale zu verfeinern, um das Einlenkverhalten des blauen Impreza zu verändern. Selbst Fummelei an den Dämpfern brachten nur fallweise mehr Wohlfühlgefühl im Auto. Meist drehte Mäkinen sich bei der Abstimmung des Impreza auf seine ganz speziellen Bedürfnisse im Kreise.

 

Die erhofften Ergebnisse blieben aus und Mäkinen erkannte sehr schnell, dass gegen den jungen Teamkollegen kaum noch eine Chance haben würde. Am kommenden Wochenende wird der Finne seine letzte WRC-Rallye fahren. "Es ist schon ein sehr bewegendes Gefühl zu wissen, dass es meine letzte Rallye als Werksfahrer sein wird. Ich mag die Rallye und bin schon oft dort gefahren. Ich werde vom Start weg alles geben und voll attackieren. Es wäre natürlich schön, die letzte Rallye auf dem Podium zu beenden, aber warten wir es ab. Ich werde alles geben", erklärte Tommi. "Sehr stolz bin ich auf Petter. Die Titelchancen stehen für ihn sehr gut und ich denke er hat leichte Vorteile gegenüber Carlos und Sebastien.

 

Aber auch ein anderer großer Name wird seinen Abschied aus der Rallye-Weltmeisterschaft nehmen. Im Falle des Colin McRae stehen aber ganz andere Gründe als bei Mäkinen im Vordergrund. Nach der Neuregelung über den Einsatz von Werksfahrern in der kommenden Saison, war für den Schotten kein Platz mehr bei Citroen. Versuche, ein eigenes Privatteam auf die Beine zu stellen, scheiterten an der Kürze der Zeit.

 

"Mit einem französischen Team zusammen zu arbeiten ist nicht ganz leicht. Aber ich denke, dass wir in diesem Jahr eine starke Mannschaft gebildet haben", erklärte McRae. "Für mich endet eine nicht ganz einfache Saison. Ich habe nicht meine stärkste Leistung gezeigt und hatte oft Pech. Ich kann nur hoffen, dass mir jetzt ein guter Abschluß gelingt."

 

Wenn die Rallye-Weltmeisterschaft 2004 im Januar in die neue Saison startet, dann fehlen zwar zwei der bekannteste Namen der letzten Jahre, doch ganz von der Bildfläche werden Mäkinen und McRae nicht verschwinden. Beide Fahrer planen ihren Einsatz bei der Dakar-Rallye...

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