VW-Sichtung in Wales

Abbring und Wiegand überzeugen

Der letzte Auftritt des VW-Teams in diesem Jahr sorgte noch einmal für Aufsehen. Kevin Abbring ließ den walisischen Schotter glühen und Sepp Wiegand überzeugte bei seinem S2000-Debüt und seiner ersten echten Schotterrallye.

<strong>GUTER EINDRUCK:</strong> Sepp Wiegand im Skoda Fabia S2000 von VW Motorsport

„Die Rallye Großbritannien zählt mit schnellen Schotterpisten und dem unberechenbaren Wetter zu den größten Herausforderungen der Rallye-WM. Kevin Abbring hat mit seiner Co-Pilotin Lara Vanneste unter diesen schwierigen Bedingungen einen sehr starken Eindruck hinterlassen,“ zeigte sich Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen zufrieden. „Aber auch Sepp Wiegand hat uns überzeugt. Er hat sich im Lauf des Wochenendes kontinuierlich gesteigert und sein Talent unter Beweis gestellt. Wir werden beide Fahrer weiter beobachten.“

 

Beim vierten Testeinsatz über insgesamt 354 Kilometer Wertungsprüfung schickte das Volkswagen Werksteam wieder zwei Fabia S2000 über die Startrampe, um die jungen Talente zu sichten. Ab 2013 wird Volkswagen mit dem Polo R WRC in der Königsklasse des Rallyesports antreten, der parallel entwickelt wird. Nissen: „Die ersten Rallye-Einsätze in Finnland, Deutschland, Spanien und Großbritannien haben uns im Hinblick auf den WRC-Einstieg 2013 wichtige Erkenntnisse gebracht, was den Einsatz der Fahrzeuge, die Organisation des Teams und die damit verbundene Logistik angeht.“

 

Den 270 PS starken Fabia S2000 pilotierte Kevin Abbring gemeinsam mit seiner belgischen Co-Pilotin Lara Vanneste auf den zwölften Gesamtrang. „Ich bin sehr glücklich. Das Auto hat super funktioniert und eine sehr gute Balance, was auf dem rutschigen Untergrund wichtig war. Ich habe gespürt, dass mir das Team Vertrauen entgegenbringt und ich hoffe, dass ich sie nicht enttäuscht habe. Es ist eine tolle Chance, in so einem professionellen Team wie Volkswagen zu fahren“, meinte Abbring.

 

Pech hatte die deutsche Paarung Sepp Wiegand und Co-Pilot Timo Gottschalk. Fünf Wertungsprüfungen vor Schluss war die Rallye für das Auto mit Startnummer 57 am Sonntagmorgen vorzeitig beendet. Dakar-Sieger und Rallye-Routinier Timo Gottschalk musste mit schweren Magenkrämpfen nach der ersten Tagesetappe aufgeben und wurde sofort von einem Arzt behandelt. Trotz des vorzeitigen Endes war Wiegand, der erst vor einem Jahr von Motocross auf Rallye-Sport umgestiegen ist, mit seinem ersten Einsatz bei einer Schotter-Rallye zufrieden. „Für mich war es die schwerste Rallye, die ich bisher gefahren bin“, gab der junge Deutsche hinterher zu. „Nebel, Matsch, dazu ständig wechselnde Bedingungen – die Strecke ist extrem anspruchsvoll. Ich weiß genau, wo noch viel Zeit liegen bleibt. Es sind vor allem die schnellen Passagen. Ich brauche noch mehr Vertrauen in den Aufschrieb.“

 

Lob gab es auch vom Dakar-Sieger und Co-Piloten Gottschalk: „Sepp muss natürlich noch viel lernen, aber er lernt sehr schnell. Am Ende waren wir von den Zeiten her nicht weit von den Top-Fahrern in der Klasse entfernt. Er besitzt viel Talent, das steht fest. Besonders wenn man berücksichtigt, dass er erst seit einem Jahr Rallye fährt. Schade bloß, dass wir das Ziel nicht erreicht haben.“

 

Als nächstes ist der Einsatz des Volkswagen Werksteam mit zwei Fabia S2000 bei der legendären Rallye Monte Carlo (18.–22. Januar 2012) geplant, die nach 2009 erstmals wieder im WRC-Kalender auftaucht. Ersten Informationen zu Folge soll sich dort Sepp Wiegand erneut beweisen dürfen.

 

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