Rallye News

"42.000 Meter Zwiebelzaun"

Die Wertungsprüfungen eines WM-Laufes abzusichern, erfordert eine ungeheure Logistik sowie einen gigantischen Materialaufwand. Ein Blick hinter die Kulissen.

<strong>Aufgabe:</strong> Über 25t Eisen kommen zum Einsatz

19 Bestzeitprüfungen stehen beim deutschen Weltmeisterschaftslauf OMV ADAC RALLYE (25.-28. August 2005) in der Region rund um Trier, Baumholder und St. Wendel. Diese abzusichern, erfordert eine ungeheure Logistik sowie einen gigantischen Materialaufwand. Keiner kennt besser die Zahlen als Jürgen Conradt aus Idar-Oberstein. Er ist der Leiter des ADAC-Materiallagers und somit unumstrittener Herr der Gitter und Zäune.

 

Rund 420.000 Meter Trassierband, 42.000 Meter Zwiebelzaun, 12.000 Meter Absperrgitter und 3.500 Meter ADAC-Spannband verwaltet der 51-jährige, und um das Absperrband zu befestigen, sind 25.000 Eisenstäbe erforderlich. "Jeder Stab wiegt rund ein Kilogramm", erklärt Conradt. "Wir lagern also über 25 Tonnen Eisen. Hinzu kommen noch mehrere tausend Schrauben, Unterlegscheiben und Muttern."

 

Über 30.000 Kabelbinder ermöglichen ein schnelles Fixieren verschiedener Materialien. Über 5.500 Schilder werden bei der Rallye aufgestellt, um zum Beispiel die Zuschauer zu den Parkplätzen und ausgewiesenen Zuschauerpunkten an den Prüfungen zu leiten. Auf den Prüfungen selbst werden unter anderem so genannte "Wegweiser" aufgestellt. Rund 1.200 dieser Richtungsschilder informieren mit Pfeilen die WM-Piloten vor einer Abzweigung darüber, ob die Strecke anschließend weiter nach rechts oder links verläuft. Jürgen Conradt verwaltet alles, was bei der Rallye an Material benötigt wird.

 

Sobald der Bedarf für den Aufbau der 19 Prüfungen ermittelt ist, bestückt Jürgen Conradt zusammen mit Karl Lauer (Siesbach) rund 65 kleine und große Gitterboxen. "Wir packen auch insgesamt über 5.300 Leibchen für die ehrenamtlichen Streckenposten und Helfer ein", erläutert der Material-Boss. Für den Transport greift Conradt auf geeignete Fahrzeuge aus dem Rallye-Fuhrpark zurück. Rund 150 Fahrzeuge sind während der Rallye im Einsatz - vom kleinen Cityflitzer bis zum großen LKW. Wann starten sie? Etwa eine Woche vor der Rallye beginnen die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer die Strecke für die deutsche WM-Runde vorzubereiten.

 

Nach der Rallye wird das ganze Material wieder eingelagert. Sobald die Gitterboxen von den Prüfungen zurück ins Lager nach Herrstein transportiert worden sind, stehen für den Idar-Obersteiner Inventur, Reinigung und Instandsetzung auf dem Programm. Und auch Ersatzbeschaffungen! Rallye-Fans sind ganz und gar nicht abgeneigt, Schilder der OMV ADAC Rallye als beliebte Souvenirs mitgehen zu lassen. Mit Schwund muss bei Rallyes immer gerechnet werden.

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