Rallye News

3. Platz für Birr/ Schwendy bei der 46. Tour de Corse

Mit einem dritten Platz in der Klasse N2 endete für das Zossener Rallyeteam Niklas Birr und Michael Schwendy die diesjährige Tour de Corse.

:: Birr&Schwendy ::

Für die vom ADAC Berlin-Brandenburg unterstützten Zossener Rallyepiloten war es bereits der vierte Start bei einem Lauf zur Rallyeweltmeisterschaft. Mit dem neu aufgebauten Citröen Saxo von Ehrhardt Sport, der erst 2 Tage vor der Rallye fertig wurde, wollte man auf jeden Fall über die Zielrampe in Ajaccio fahren. "Das Auto hat in etwa den selben technischen Stand wie unser vorjähriges Junior Cup Auto. Nur auf ein Sperrdifferential mussten wir noch verzichten", erklärt Niklas Birr.

 

So verlief der erste Rallyetag auch fast wie erwartet. Der Belgische Gruppe N Champion Wilders gab im Honda Civic Vti die Geschwindigkeit auf den ersten Wertungsprüfungen vor. Doch Birr/ Schwendy folgten nach 2 Wertungsprüfungen über 46km mit nur 15 Sekunden Abstand auf Platz zwei. "Eigentlich hatten wir mit mehr Zeitverlust gerechnet. Verfügt doch der Honda schon im Serienzustand über 40 PS mehr Leistung als unserer Saxo", so Michael Schwendy. Auch auf der dritten Wertungsprüfung von Petreto nach Ampaza, mit 36,73km die längste der Rallye, verloren beide nur 4 Sekunden. Für die letzten zwei Prüfungen des ersten Tages kündigte sich jedoch Regen an. Teamchef Frank Ehrhardt meldete per Handy, daß es an der Wertungsprüfung 4 noch nicht regnet.

 

So entschieden sich die Zossener für Trockenreifen. Ein Unfall auf der WP 4 sorgte jedoch für eine Verzögerung. Als Birr/ Schwendy dann am Start standen begann es zu regnen. Zum Glück wurde diese Prüfung wegen des Unfalls abgebrochen. Also mussten Birr/ Schwendy nur noch die letzte Prüfung des ersten Tages, an der es mittlerweile nun auch regnete, mit Trockenreifen bestreiten. Dadurch betrug der Rückstand auf den ersten in der Klasse am ende des ersten Tages ca. 35 Sekunden.

Auf der ersten Wertungsprüfung des zweiten Tages, wieder von Petreto nach Ampaza, war es dann immer noch sehr feucht und auch der Regen hörte den ganzen Tag über nicht auf. Auch hier verloren Birr/ Schwendy etwas Zeit. "Ich bin etwas vorsichtiger gefahren. Die Strecke war sehr rutschig und neblig. Es ist in Korsika links und rechts kein Platz für Fehler. Entweder man schlägt in den Felsen ein oder landet ein paar Meter tiefer im Tal", erklärt Niklas Birr seine langsamere Gangart.

 

Auf den folgenden zwei Prüfungen konnten die Zossener jedoch den 45 Sekunden Rückstand auf 30 Sekunden verkürzen bis sich dann in Wertungsprüfung 9 eine rutschende Kupplung bemerkbar machte. Am Service ließ sich der Fehler nicht gleich beheben. Also mussten Birr/ Schwendy noch die letzten drei Prüfungen des zweiten Tages mit der rutschenden Kupplung zurechtkommen. "Wir haben am Service und vor jeder Prüfung Cola auf die Kupplung gegossen. Das hilft aber nicht wirklich richtig", so Copilot Michael Schwendy. Beim 45 minütigen Schlusservice konnte dann die Fehlerquelle lokalisiert werden. Ein undichter Dichtungsring am Getriebe war der Übeltäter. Durch ihn gelang Getriebeöl auf die Kupplung. Ein Getriebewechsel kam aufgrund eines nicht vorhanden Ersatzgetriebes und der sehr kurzen Zeit zum Wechseln leider nicht in Frage.

 

Also wurde Teamchef Frank Ehrhardt losgeschickt um für den dritten und letzten Tag, an dem es noch über 100 Wertungsprüfungskilometer zu absolvieren galt, genügend Cola zu besorgen. Nun wurde an jedem Service und wann immer die Zeit es zu ließ Cola auf die Kupplung gegossen. Dies sorgte für einige verdutzte Gesichter bei der korsischen Bevölkerung. Interessant ist vielleicht, dass sich die einheimische Cola dazu besser eignete als ein weltweit bekanntes Produkt. Natürlich verloren Birr/ Schwendy dadurch viel Zeit und fielen auf den dritten Platz in die Klasse zurück. Aber die Kupplung hielt und die Zossener erreichten nach drei Rallyetagen das Ziel im Hafen von Ajaccio.

 

"So richtig zufrieden bin ich natürlich nicht, besonders am zweiten Tag hätten wir viel Zeit gut machen können und es wäre bestimmt ein interessanter Kampf in unserer Klasse geworden. Aber wir haben das Ziel erreicht und das ist auch wichtig", so Niklas Birr im Ziel.

« zurück