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"3-Jahres-Plan bleibt bestehen"

Mitsubishi legt erneut eine Entwicklungspause in der Rallye-Weltmeisterschaft ein. Im Interview erklärt Sportchef Sven Quandt die Hintergründe dieser Entscheidung.

<strong>Ausstieg:</strong> Mitsubishi legt erneut eine Pause ein

Wie kam es zu Ihrer Entscheidung, erneut eine Entwicklungspause einzulegen?

Es ist bekannt, dass Mitsubishi im Moment wirtschaftliche Probleme hat. Davon ist auch der Motorsport betroffen, denn in jedem Bereich müssen Kosten eingespart werden. Wir haben bereits Ende Juni erste Diskussionen darüber geführt und Vorschläge gemacht. Im Bereich der Rallye-Weltmeisterschaft und des Raid-Bereiches kann man bei den Events, der Entwicklung und dem Personal sparen. Um die Entwicklung nicht zu stoppen und unsere Mitarbeiter zu halten, kam von mir der Vorschlag, einige Rallyes auszulassen. Dies wurde in Japan akzeptiert und wir haben die gemeinsame Entscheidung getroffen, hinter der ich voll stehe.

 

Bereits im vergangenen Jahr stieg das Team aus der Meisterschaft aus, um das neue Auto zu entwickeln. Wurde die Zeit richtig genutzt?

Das Entwicklungstempo in der Weltmeisterschaft ist enorm hoch. Wer sein Auto zu Beginn der Saison nicht fertig hat, ist im Nachteil. Hier lagen wir in unseren eigenen Planungen bereits drei Monate zurück, was zum großen Teil auf Lieferschwierigkeiten von Zulieferern und unsere Getriebeprobleme zurück zu führen ist. Durch den enggesteckten Terminkalender hat man als Team kaum Spielraum, das Auto weiter zu entwickeln. Unsere Vereinbarung mit der FIA sah nur ein Jahr Pause vor, gerne hätten wir zwei Jahre Zeit für die Entwicklung des ersten reinrassigen WRC von Mitsubishi gehabt. Insgesamt blieben uns aber nur acht Monate, was im Vergleich zu einigen anderen Teams sehr wenig ist.

 

Wenn Sie sagen, dass kaum Zeit zwischen den Rallyes bleibt, warum drängen die Hersteller nicht auf eine Änderung des Terminkalenders?

Die FIA ist in dieser Sache sehr diskussionsfreudig, aber das Problem liegt bei den einzelnen Veranstaltern, die teilweise auf ihren Terminen beharren müssen. So können wir in Australien nicht früher fahren, weil die Brandgefahr zu groß ist. Ein anderes Problem ist das Vorhandensein genügender Hotelzimmer für den Zeitraum der Rallye.

 

Wie geht es jetzt weiter mit Mitsubishi?

Unser Ziel für 2004 war es, das Auto zu testen und es zuverlässig zu machen. Dabei wollten wir bewusst ein einfaches Fahrzeug bauen. Aktive Differenziale und Verbesserungen am Fahrwerk und Motor sollten jetzt getestet und bis zum dritten Lauf der Saison 2005 eingesetzt werden. Bei diesen Planungen wird es weiterhin bleiben.

 

Wird auch Ihr Fahrer Gilles Panizzi bleiben?

Ich stehe voll und ganz hinter dieser Wahl. Gilles Panizzi ist ein guter Fahrer, der sehr zuverlässig ist und ein gutes Feedback an die Techniker geben kann. Dies ist in unserer Entwicklungsphase enorm hilfreich.

 

Gibt es überhaupt Diskussionen über personelle Konsequenzen?

Zur Zeit gibt es darüber keinen Gesprächsbedarf. Weder meine Person, noch die unseres Technischen Direktor Mario Fornaris stehen zur Diskussion. Wir bleiben bei unserem Drei-Jahresplan und das Fazit der Stippvisite einer japanischen Delegation hat uns in unserer Arbeit bestätigt.

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