Der dritte Versuch

WRC3: Endlich gut?

Die ersten beiden WRC-Teile aus dem Hause Milestone konnten nicht überzeugen. Die Grafik entpuppte sich als angestaubt und die Spielfreude war getrübt. Jetzt ist der dritte Teil erschienen, mit dem endlich alles gut werden soll.

<strong>SCHRITT NACH VORN:</strong> Die Grafik von WRC3 wurde im Vergleich zum Vorgänger verbessert

Hardcore-Gamer können jetzt entspannt weiterklicken! Auch WRC3 wird das legendäre Richard-Burns-Rally in Sachen Realismus nicht ersetzen. Das muss und soll es auch gar nicht. Vielmehr geht es um das Erreichen einer breiten Zielgruppe, die Spaß am Rallyesport finden könnte. Doch ganz so einfach wollen wir es uns auch nicht machen! Einen einfachen Arcade-Racer, den man locker im Vorbeigehen durchzockt, schenken wir anderen, etwas Anspruch darf also schon sein. Ein Spagat, den WRC3 schaffen muss.

 

Über die ersten beiden Milestone-Versuche, ein ordentliches Rallyespiel auf die Beine zu stellen, hüllen wir vornehm das Mäntelchen des Schweigens. Das war einfach nichts. Man gelobte Besserung und versprach eine neue Grafikengine, die endlich den Schritt in das Heute packt. Das Ergebnis? Hmm. Ganz ok. Aber Maßstäbe werden nicht gesetzt. Von Referenztiteln wie Dirt3, oder GT5 ist man leider weiterhin deutlich entfernt.

 

Also konzentrieren wir uns auf das Fahren. Auch hier gibt es einen klaren Fortschritt zu verzeichnen. Wie bereits eingangs erwähnt, wer ultimativen Realismus erwartet, wird sicherlich nicht auf seine Kosten kommen. Alle anderen finden sich recht zügig mit den Gegebenheiten zurecht, die Fahrzeuge (WRC, S2000, Gruppe-N, Histo) reagieren ordentlich auf Lenkbefehle und mit Hilfe der üblichen Einstellungen kann das Ganze auch deutlich verfeinern. Schäden sind nicht nur optischer Natur, sondern wirken sich auf die Fahrphysik aus. Zwischen den Prüfungen kann im Servicebereich repariert werden, sofern genug Zeit zur Verfügung steht. Wie schon im Vorgänger lassen sich Fehler mit einer Rückspulfunktion ungeschehen machen, die Anzahl dieser Anwendungen ist jedoch begrenzt. Das Streckendesign dürfte bekannt vorkommen, einige Prüfung wurden vom Vorgänger fast 1:1 übernommen. Pluspunkt: Die Strecken sind jetzt deutlich technischer und herausfordernd geworden. Erfreulich auch, dass endlich das unterschiedliches Wetter stärker zur Geltung kommt, einen Wetterwechsel auf der WP gibt es aber nicht.

 

Neu ist der Karrieremodus "Road to Glory", der stark an die Dirt-Reihe von Codemasters erinnert. Hier warten nicht nur Rallyes, sondern es stehen auch Drift- und Stilwettbewerbe auf dem Programm. Na ja, wer es braucht. Im Mehrspielerbereich zeigt sich das bekannte Bild: Online dürfen bis zu 16 Fahrer gegeneinander antreten - sowohl in einzelnen Etappen, ausgewählten Rallyes oder kompletten Meisterschaften, die man auf Wunsch auch selbst zusammenstellen kann.

 

Auch wenn es noch immer genügend Luft nach oben gibt, für den dritten Teil der WRC-Reihe aus dem Hause Milestone kann erstmals eine Kaufempfehlung gegeben werden. Aktuelle Fahrzeuge, eine akzeptable Steuerung und eine gute Grafik zeichnen das Spiel aus.

 

Mehr Infos zum Spiel gibt es unter www.wrcthegame.com 

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