ÖRM 2015

Waldviertel: Gespannte Ruhe vor dem Sturm

Das letzte Gipfeltreffen in der Staatsmeisterschaft steht an. Neue Namen in starken Boliden haben sich beim Saisonfinale im Waldviertel angemeldet.

Die Spannung steigt – nur noch zwei Tage bis zum großen Saisonfinale in der Rallye-Staatsmeisterschaft. Am kommenden Freitag um 15 Uhr wird auf dem Rathausplatz von St. Pölten die Rallye Waldviertel gestartet.

Noch geben sich die Protagonisten der letzten Rallye des Jahres gelassen und „begnügen“ sich mit Testfahrten, die einige allerdings auch nötig haben. Mit Walter Mayer (Peugeot 208 R5), Niki Mayr-Melnhof, Karl Wagner (beider Ford Fiesta R5) und Michael Böhm (Ford Fiesta S2000) sitzen einige Spitzenpiloten in für sie komplett neuen Autos. „Aber ich bin mit meinen ersten Erfahrungen wirklich sehr zufrieden. Eigentlich kann ich es gar nicht mehr erwarten, den Fiesta S2000 unter Wettbewerbsbedingungen zu bewegen“, sagt 2WD-Staatsmeister Michael Böhm nach seinen ersten Testfahrten im Allradler bei St. Leonhard/Hornerwald. Dort spulten u. a. auch Walter Mayer („Alles in allem läuft alles ganz gut, der Test hat aber auch gezeigt, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben“) und Vorjahressieger Christian Schuberth-Mrlik (Subaru Impreza) ihre Probekilometer runter.

Für den steirischen Quereinsteiger Niki Mayr-Melnhof im Fiesta R5 aus dem Beppo-Harrach-Stall steht der Lernprozess vor allem anderen. „Bei den Testfahrten bot sich bereits die Möglichkeit, den Ford ein wenig kennen zu lernen. Wie es ist, eine ganze Rallye zu fahren und dabei stets auf die Ansage meines Beifahrers zu vertrauen, weiß ich noch nicht. Ziel ist es auf jeden Fall, die Rallye zu Ende zu fahren und damit eine Basis für weitere Einsätze im nächsten Jahr zu schaffen.“

Live-Übertragung im TV

Interessierter Beobachter seiner nicht alltäglichen Konkurrenten ist Topfavorit Raimund Baumschlager (Skoda Fabia R5). „Schön, dass es einmal neue Namen in starken Autos gibt. Dass sie schnell fahren können, haben ja alle schon irgendwo bewiesen.“ Begeistert ist der 13-fache Staatsmeister aber vor allem darüber, „dass es Organisationschef Helmut Schöpf gelungen ist, eine Live-Übertragung im ORF zu erzielen. Damit wird uns Piloten eine gute Möglichkeit gegeben, unsere Sponsoren einmal ins Bild zu rücken und ihnen so ein wenig was zurückzugeben.“ Bekanntlich wird die Sonderprüfung 2 vor dem VAZ St. Pölten am Freitag von 16.30 bis 18 Uhr in ORF Sport+ direkt übertragen.

Einen potenziellen Gegner kann Raimund Baumschlager bereits von seiner Liste streichen. Rashid Al-Ketbi aus den Arabischen Emiraten musste seinen Start im Waldviertel absagen: „Leider hat unser Sponsor kurzfristig unseren Ford Fiesta R5 nach Dubai geordert, um das Fahrzeug vom 10. 11. - 14. 11. auf der International Motor Show in Dubai auszustellen. Das Auto wird am Donnerstag per Luftfracht verschickt. Leider war es uns nicht möglich, in der Kürze der Zeit ein konkurrenzfähiges Auto zu vernünftigen Miet-Preisen aufzutreiben, so dass wir uns schweren Herzens dazu entschieden haben, den Start bei der Waldviertel-Rallye abzusagen“, erklärte der ehemalige Middle East Rally Champion. Ebenfalls fehlen wird Johannes Huber im Historischen Rallyepokal. Der Ex-Staatsmeister aus Wien verfügt zwar über seinen Porsche 911, aber über keinen geeigneten Beifahrer.

Tannert fordert Griebel

Zwei hochinteressante Piloten wollen in der 2WD-Wertung vorne mitmischen und dort Favorit Michael Kogler im Citroen DS3 R3 zusetzen. Beide kommen aus Deutschland und beide verfügen über Werksunterstützung. Marijan Griebel hat in diesem Jahr mit seinem Opel Adam R2 schon mehrmals groß aufgezeigt. Sein nicht minder talentierter Kompagnon heißt Julius Tannert und ist seines Zeichens der Gesamtsieger des ADAC Opel Rallye Cups 2015. 

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