Der Beginn der diesjährigen Jänner Rallye stand im Zeichen des Duells zwischen Pavel Valousek und Andreas Waldherr. Nach zwei Sonderprüfungen lag der Tscheche zwei Sekunden vor Waldherr, doch in der darauffolgeden Prüfung fand der spannende Zweikampf ein frühes Ende. Valousek rutschte eine Kurve vor dem Ziel von der Strecke und musste sein Arbeitsgerät mit einer gebrochenen Felge abstellen. Damit war vorerst der Weg frei für die Solo-Show von Andreas Waldherr. Der Niederösterreicher erzielte im Volkswagen Polo S2000 drei Bestzeiten in Folge und führt nach fünf Sonderprüfungen schon 41,4 Sekunden vor Raimund Baumschlager, der im Kampf mit dem Deutschen Hermann Gassner jun. vorerst die Oberhand behielt.
"Wir fahren hier nahezu am Limit", gestand Waldherr. "Doch unser VW Polo S2000 ist optimal vorbereitet und die schwierigen Straßenverhältnisse kommen mir und dem Auto sehr entgegen. es macht sehr viel Spaß. Manchmal sind wir dann aber doch froh, wenn wir nach einer längeren Rutschphase wieder Grip unter die Reifen bekommen.“
Raimund Baumschlager haderte hingegen ein wenig mit der Reifenwahl. Der Oberösterreicher verließ das Service mit geschnittenen Slicks, musste dann aber nach der fünften Prüfung zugeben, dass Intermediates doch die bessere Wahl gewesen wären. "Waldherr scheint außer Reichweite", fügte er hinzu. "Jetzt ergibt sich für mich das Problem, wie ich weiterfahre, denn die Gassners zählen ja nicht für die Österreichische Meisterschaft und Haneder fährt nur diese Rallye."
Ob es schon bei der Jänner-Rallye zum Generationswechsel im Hause Gassner kommt, ist offen wie selten zuvor. Nach fünf Sonderprüfungen liegt Hermann jun. gerade einmal 5,4 Sekunden vor seinem Vater, der auf SP 5 das Gaspedal voll durchdrückte und die zweitbeste Gesamtzeit erzielte. Der Junior bewies jedoch schon beim Pirelli Star Driver Shootout im Herbst des vergangenen Jahres, dass er rund um Freistadt sehr schnell sein kann, als er unter den 19 besten Nachwuchspiloten Europas die schnellsten Zeiten fuhr. "Bei einer Rallye kann ich schon schneller sein als mein Vater", so der Junior selbstbewusst. "Doch er hat so viel Erfahrung und Konstanz, dass das noch eine ganz enge Geschichte werden wird."
Wie nicht anders zu erwarten spielt auch Lokalmatador Ernst Haneder eine tragende Rolle im Konzert der Großen. Der Bäckermeister aus St. Oswald hat lediglich 17 Sekunden Rückstand auf einen Stockerlplatz uns ist sehr zuversichtlich. Manfred Stohl verbesserte sich bei der Erdgas Subaru-Premiere auf den elften Platz und zeigt sich zufrieden "Es läuft alles nach Plan. Wir haben eine sehr solide Basis und hoffen, dass es noch besser wird."
In der Dieselklasse konnte Michael Böhm im Fiat Punto JTD seinen Vorsprung auf Michael Kogler im VW Golf V TDI verdoppeln und liegt nun zwölf Sekunden vor dem VW-Heimkehrer. In der Klasse H10 ist weiterhin der Italiener Andrea de Luna voran. Christof Klausner konnte jedoch ein wenig aufholen und liegt nur mehr 20 Sekunden zurück. Publikumsliebling Niki Glisic im H11-BMW M3 musste auf SP5 mit technischen Problemen aufgeben.
Zwischenstand nach fünf von 18 Sonderprüfungen:
01. Andreas Waldherr/Richard Jeitler - VW Polo S2000 31:44,8 Min.
02. Raimund Baumschlager/Thomas Zeltner - Mitsubishi Lancer +41,1 Sek.
03. Hermann Gassenr jun./Kathi Wüstenhagen - Mitsubishi Lancer +48,8
04. Hermann Gassner/Karin Tannhäuser - Mitsubishi Lancer +54,2 Sek.
05. Ernst Haneder/Philipp Kregl - Mitsubishi Lancer +35,5 Sek.
06. Jan Cerny/Pavel Kohout - Subaru Imprza STI +1:23,3 Min.
07. Peter Gavlak/Milos Hulka - Mitsubishi Lancer Evo IX +1:26,9 Min.
08. Stig Blomqvist/Ragnar Spjuth - Mitsubishi Lancer Evo IX +1:28,9 Min.
09. Jaroslav Orsak/Karel Vajik - Mitsubishi Lancer Evo IX +1:31,5 Min.
10. Daniel Behalek/Petr Cernohorsky - Subaru Impreza STI +1:50,7 Min.
