Rallye News

Von Tellerwäschern und...

Das VSZ Sachsenring hatte die Gewinner der 'mag::competition' zu einem ungewöhnlichen Drift-Training eingeladen und Rallyeass Peter Corazza sorgte dafür, dass die hohen Erwartungen übertroffen wurden.

<strong>Ein Mann zig Späßchen:</strong> Peter Corazza sorgte für beste Unterhaltung

"Ich werde sie ordentlich schleifen." - Die Ankündigung von Peter Corazza stand seit einigen Wochen im Raum und mit Ende der WM-Saison war es endlich soweit. Die Gewinner des vom Verkehrssicherheitszentrum Sachsenring unterstützten Tippspiels fanden sich in Oberlungwitz ein und wollten in die hohe Kunst des Querfahrens eingewiesen werden.

 

Glücklicherweise hielten sich die zunächst angedrohten sechs Stunden Theorie in Grenzen, sodass es recht schnell auf die Strecke gehen konnte. Mit ein paar einfachen Fahrübungen machte sich Peter Corazza ein erstes Bild vom Fahrkönnen der angereisten Rallye-Novizen.

 

Nach erfolgreicher Slalomfahrt, bei der nur wenige die obligatorischen 5 Euro für ein umgefahrenes Hüttchen bezahlen mussten, wurde es zum ersten Mal richtig ernst. Auf der Kreisbahn sollten die Teilnehmer lernen, wie man ein unter- bzw. übersteuerndes Auto mit sanften Gasstößen lenken kann. Die zunächst noch zugefrorene Strecke, wurde dank eines sauber abgestimmten Mitsubishi-Allrads recht zügig vom Eis befreit und bald konnte man erfahren, wie schmal der Grenzbereich sein kann. "Auf der Kreisbahn merkt man schnell wie viel Gas man geben kann, bis das Auto über- oder untersteuert", erklärt Peter Corazza. "Diese Erfahrungen sind im Straßenverkehr äußerst wertvoll."

 

Überhaupt wollte der Fahrinstruktor das Drift-Training nutzen, um den angereisten Fans nicht nur eine Lektion im Querfahren zu geben, sondern auch Wissen für den alltäglichen Straßenverkehr zu vermitteln. ?Sicherlich steht der Spaß heute im Vordergrund, aber wenn ich Euch einmal hier habe, dann sollt ihr schließlich auch was lernen?, lautete der Grundsatz.

 

Nach dem Mittag war es dann endlich soweit. Auf einem kleinen Rundkurs konnten die Teilnehmer zeigen, was sie bislang gelernt hatten. Eine böse Überraschung für so manchen. Während der Spaß für Peter Corazza weiter zunahm, zeigte so manche Schweißperle auf der Stirn, wie viel Mühe die Nachwuchsdrifter hatten. "Ruhig mal versuchen mit einem schönen Heckschwung durch die Kurve zu kommen", feuerte die Stimme aus dem Funkgerät an. "Aber den sogenannten Tellerwäscher will ich nicht sehen. Es wird ordentlich mit beiden Händen am Lenkrad gekurbelt." - Trotz der hilfreichen Bemerkungen blieb es größtenteils bei Ansätzen. Vielen wurde jetzt klar, wie lange es dauert, bis man profimäßig mit wedelnden Heck über die Pisten prügeln kann.

 

Doch die Lehrstunde sollte noch nicht zu Ende sein. Für das Ende hatten sich Ruben Zeltner und Peter Corazza etwas ganz Besonderes ausgedacht. Bereits bei der Fahrt über den Sachsenring bemerkten die Teilnehmer, dass die Strecke künstlich bewässert wurde und ahnten, was kommen würde. Ein silberner Mitsubishi Lancer Evo VII lauerte bereits am Start und wartete darauf befeuert zu werden. "Einer hinten rechts und einer vorne neben mir", lautete die knappe Ansage von Peter Corazza. "Dann wollen wir mal sehen, wer später noch sagt, Gruppe-N sei langweilig." - Um es kurz zu machen: Es gab niemanden, der sich später traute zu widersprechen. Mit mächtigen Heckschwung fegte das Renn-Taxi über den Ring und sorgte für den Höhepunkt des Tages.

 

Am Abend saßen die Teilnehmer noch einmal zusammen und tauschten ihre Erfahrungen aus. Eine hatten sie alle gleichsam gemacht: "Rallyefahrer wird man nicht an einem Tag, aber Querfahren macht unheimlich Spaß."

 

Auszug aus 'Rallye-Das Magazin', Heft 0401, jetzt im Handel, oder Hier bestellen...

« zurück