Truck-EM

Uwe Nittel: Wieder Podiumsplatz

Uwe Nittel kommt seinem ersten Sieg in der Truck-EM immer näher. Der schwäbische Rallye-Profi fuhr in Zolder auf Platz zwei.

<strong>GUT DABEI:</strong> Uwe Nittel fühlt sich auch im Brummi sauwohl

Was ist der schnellste Weg vom niederländischen Zolder ins französische LeMans? Für Uwe Nittel führt er direkt über den Sachsenring und das schwäbische Adelmannsfelden in die französische Rennsport-Metropole.

 

„Durch die kurzfristige Verpflichtung durch mein tschechisches Team Buggyra für die restlichen Läufe zur Truck-Europameisterschaft kam mein Zeitplan etwas durcheinander, aber es funktioniert“, schmunzelte der Rallye-Profi bei der Ankunft im heimischen Adelmannsfelden. Nach dem Zieleinlauf des letzten Rennens in Zolder am Sonntag-Nachmittag setzte sich Nittel ins Fahrzeug und fuhr direkt zum Sachsenring. Auf der sächsischen Rennstrecke leitete er am Montag einen Kurs seiner Rallyeschule drift&drive. Am Dienstag dann nach Adelmannsfelden in Schwaben, wo sein Büro und die Familie warten. Aber bereits am Mittwoch geht es wieder ab nach Frankreich, wo am kommenden Wochenende in LeMans der nächste Lauf zur Race-Truck-Europameisterschaft auf dem Programm steht. 
 
„Ich hatte kaum Zeit, die Ereignisse vom letzten Wochenende in Zolder so richtig zu analysieren, aber das Podium war schon ein tolles Erlebnis“, zog Nittel zwischendurch ein erstes Fazit. Nach langen Regenfällen war der Samstag in Zolder trocken. Da hier wenig getestet werden darf, war der Erfahrungs-Vorsprung der Truck-Routiniers auf den Rookie aus Deutschland nicht so groß. Mit Platz fünf im ersten Samstagsrennen und dann dem zweiten Platz im zweiten Rennen sorgte der Neueinsteiger in der Truck-Szene wieder mal für Aufsehen.
 
Am Sonntag mussten die Fahrer mit schwierigen Bedingungen zurecht kommen. Auch wenn Uwe Nittel ein erfahrener Drifter ist – einen Renntruck mit seinem gewaltigen Drehmoment von über 5500 Nm auf regennasser Strecke zu bändigen, ist doch noch einmal eine andere Kategorie. Und noch komplizierter wird es, wenn wie im zweiten Rennen dann auch noch die Scheibenwischer streiken. Mit viel Kampfgeist sicherte sich der Schwabe am Sonntag im ersten Rennen den achten Platz. Damit stand er beim Start zum letzten der vier Rennen des Zolder-Wochenendes auf der Pole Position. Was ihm eigentlich die Freiheit einräumt, seinen Platz beim Start zu verteidigen. Die Rennkommissare sahen das allerdings ganz anders, nach einer harmlosen Rangelei zwischen Nittel und Chris Levett beorderten sie den Deutschen in die Boxengasse zur Durchfahrts-Strafe, was nicht nur unverständlich war sondern zudem viel Zeit kostete. Damit reichte es am Ende nur noch zum dreizehnten Rang. Durch die guten Resultate schob sich Nittel in der EM-Wertung auf Platz neun nach vorne – obwohl ihm im Vergleich zur Konkurrenz zwei EM-Wochenenden mit acht Rennen fehlen.
 
„Viel wichtiger wie der Podiumsplatz ist aber die Tatsache, dass ich mich weiterentwickeln konnte“, so Nittel. „ich war im Training erstmals schneller wie mein Teamkollege David Vrsecky, und der ist immerhin amtierender Europameister. Zudem ist der Abstand zu den Top-Teams wieder ein Stückchen geringer geworden.“ Die nächste Chance seine Fahrkunst im 6-Tonnen Freightliner zu verbessern ist schon am kommenden Wochenende in LeMans. „Nach Platz drei und nun Platz zwei möchte ich jetzt auch einmal ganz oben auf dem Podest stehen.“

« zurück