Jänner-Rallye

Turbulenter Auftakt

Die einheimischen Piloten dominieren zum Auftakt die Jänner-Rallye 2012. Raimund Baumschlager, Beppo Harrach und Kris Rosenberger liegen offiziell vorn, aber der heimliche Führende heißt Manfred Stohl.

<strong>VORN:</strong> Raimund Baumschlager liegt nach drei Prüfungen in Führung

Mit einem rotweißroten Paukenschlag begann die Jänner-Rallye 2012. Die Resultatsliste des Klassikers im Mühlviertel, der erstmals zur Europameisterschaft zählt, spuckte nach den ersten 19 Wertungskilometern gleich acht Österreicher unter den ersten zehn Fahrern aus. Raimund Baumschlager und Beppo Harrach setzten erste Duftmarken, deklassierten auf der Schneefahrbahn vorerst europäische Topleute wie SWRC-Weltmeister Juho Hänninen, Jan Kopecky oder Vizeeuropameister Luca Betti. Ehe sich die Ereignisse dann noch einmal überschlugen.

 

Manfred Stohl fuhr mit Nummer 72 Bestzeit und die Mühlviertler Lokalhelden nutzten ihre Streckenkenntnisse und die immer besser werdenden Straßenverhältnisse  aus. So klassierten sich Mario Klepatsch (Startnummer 74) auf Platz drei, Christian Mitterlehner (Nr. 95) auf Patz fünf, Severin Katzensteiner (Nr. 77) auf Platz sieben und Reinhold Neulinger (Nr. 76) auf Platz zehn.

 

Die zweite Prüfung wurde ebenfalls zur Beute der heimischen Asse – Beppo Harrach setzte sich vor Raimund Baumschlager und Kris Rosenberger durch. Allerdings musste diese Sonderprüfung nach einem Unfall kurz vor dem Spitzenreiter Manfred Stohl abgebrochen werden. Deshalb wurde dem Erdgas-Piloten eine vorläufige Zeit zugeordnet, die ihn vorerst mit über eineinhalb Minuten Rückstand ausweist. Nachdem die WP3 aber als WP5 noch einmal gefahren wird, bekommt Stohl und alle anderen die dann gefahrene Zeit zugewiesen.

 

Doch auf WP3 schlug Stohl abermals zu – Bestzeit, zwei Sekunden vor den ortsbekannten Piloten Martin Fischerlehner und Mario Klepatsch. In der Gesamtwertung liegt (vorbehaltlich Stohls Zeit auf WP5) Raimund Baumschlager vor Beppo Harrach und dem tschechischen Mini-Piloten Vaclav Pech voran.

 

„Es läuft alles perfekt“, freute sich Baumschlager. „Auf der zweiten Prüfung habe ich zwar den Motor abgewürgt, aber sonst kann ich sehr zufrieden sein.“ Auch Beppo Harrach sieht „alles in Ordnung. Wir sind schnell, obwohl ich mir irgendwie langsam vorkomme.“ Topstar Juho Hänninen klagt hingegen „über eine vollkommen falsche Reifenwahl. Die sind viel zu breit für diese Verhältnisse hier. Als erstes Auto auf der Strecke hast du damit keine Chance.“  Manfred Stohl nützt „die für mich idealen Bedingungen. Wie ich es vermutet habe, kann ich das Feld von hinten aufrollen. Die Entscheidung der Sportkommissare bezüglich meiner Zeit auf WP2 möchte ich nicht kommentieren.“

 

Dramatik herrschte auch abseits der Strecke. Einem Zuschauer der einen Kreislaufstillstand erlitten hatte, wurde von der anwesenden ärztlichen Rallye-Crew unter Leitung von Dr. Fritz Firlinger das Leben gerettet. Der 40-jährige Mann konnte von Dr. Florian Schadauer reanimiert und anschließend bei stabilen Verhältnissen per Hubschrauber ins Krankenhaus Linz geflogen werden.

 

Zwischenstand nach 3 von 18 WP:

01. R. Baumschlager/K. Wicha, Skoda Fabia S2000 27:15,9 Min.

02. B. Harrach/A. Schindlbacher, Mitsubishi Evo IX R4 +12,4

03. V. Pech/P. Uhel, Mitsubishi Evo IX  +32,2

04. K. Rosenberger/T. Monego, VW Polo S2000 +33,0

05. J. Kopecky/P. Dresler, Skoda Fabia S2000 +36,8

06. D. Glachs/D. Foissner, Mitsubishi Evo IX +37,9

07. R. Sulzinger/T. Annemüler, Mitsubishi Evo IX +44,8

08. P. Valousek/Z. Hruza, Peugeot 207 S2000 +50,8

09. H. Gassner/K. Thannhäuser, Mitsubishi Evo X +58,8

10. J. Orsak/D. Smeidler, Mitsubishi Evo X +59,3 

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