Scholz vorn

Thüringer gewinnt ADMV-200-Krone

Während das Finale der ADMV-Rallye-Meisterschaft in der Lausitz stattfindet, ist durch die Freiberg-Absage der Kampf um die 200er-Krone bereits entschieden.

<strong>SIEG:</strong> Heiko Scholz setzt sich die ADMV-Rallye-200-Krone auf

Besser hätten es die Organisatoren des ADMV eigentlich kaum planen können. Mit der 6. ADMV-Rallye Freiberger Land sollte das Finale einer bis zum letzten Wertungslauf spannenden ADMV-Rallye-200-Meisterschaft unmittelbar vor der Haustür der Geschäftsführerin der Veranstaltergemeinschaft des ADMV-Rallye-Pokals, Antje Landsmann, stattfinden. Jedoch sorgten Genehmigungsprobleme und ein mangelnder Teilnehmerzuspruch für eine Absage der Rallye und damit für ein vorzeitiges Ende der diesjährigen Meisterschaft.

 

Das unglückliche Ende kann aber nicht über eine erfolgreiche dritte Auflage der „kleinen“ ADMV-Meisterschaft hinwegtäuschen. „Wir sind außerordentlich froh über den Verlauf der Saison 2010 und freuen uns natürlich besonders, dass es Jörg Litfin geschafft hat, seine Fontane Rallye auf die Beine zu stellen“, zeigt sich Heinz Müller, Mitglied des Präsidiums des ADMV e.V. zufrieden.

 

Meister aus Thüringen

 
Aber auch sportlich war die diesjährige Meisterschaft spannend wie selten zuvor. Insgesamt 33 Teams konnten in den vergangenen neun Wertungsläufen Punkte innerhalb der ADMV-Rallye-200-Meisterschaft sammeln. Am erfolgreichsten war ein Team aus Thüringen. Heiko Scholz fand gemeinsam mit seinem Copilot Marcel Eichenauer in die Erfolgspur zurück und holte sich mit 4084 Punkten den Titel des ADMV-Rallye-200-Meisters. Der überzeugende und verdiente Gesamtsieg bei der Fontane-Rallye ist nur einer von vielen Nachweisen in der Saison 2010, dass der aus Ruhla stammende Rallyepilot völlig zurecht den Pokal nach Thüringen holen konnte. „Für den Gewinn einer Meisterschaft müssen immer mehrere Dinge zusammenkommen. Zum einen sind wir ein eingespieltes Team und dies verleiht natürlich allen Beteiligten eine große Sicherheit. Glücklicherweise sind wir von Ausfällen verschont geblieben, so dass wir über die gesamte Saison regelmäßig Punkte gesammelt haben“, erklärt Scholz.

 

Stephan Monté aus Brandenburg: Mit Gisela auf das Podium

 
Für Hochspannung in der Meisterschaft sorgte bis zum Schluss das Punktesystem. So wurden nur die sieben besten Ergebnisse der Teams bei insgesamt neun Veranstaltungen gewertet. Demnach hätte sich auch Stephan Monté beim letzten Wertungslauf berechtigte Hoffnungen auf den Meistertitel machen können. Nach der Absage der Rallye im Freiberger Land wird der Hennickendorfer Rallyepilot mit nur 163 Punkten Rückstand Vizemeister in der ADMV-Rallye-200-Meisterschaft. Im Vorjahr landete Monte noch auf Platz 7 in der Gesamtwertung und hatte dabei auch ein paar Schrecksekunden zu verarbeiten. So verlor der 44-Jährige bei der Rallye Freiberger Land 2009 aufgrund Aquaplaning die Gewalt über das Fahrzeug. Während Pilot und Copilot unverletzt blieben, musste Gisela, wie der gelbe Micra genannt wird, einiges wegstecken. Doch mit großem Engagement und Teamgeist konnte der Nissan repariert werden. Somit fand das Team schnell den gewohnten Rhythmus zurück und konnte mit dem 2. Platz in der "kleinen" ADMV-Meisterschaft 2010 mehr als überzeugen.

 

Zahlreiche Pokale auf dem Weg nach Brandenburg
 

Auch in der ADMV-Rallye-Meisterschaft Sachsen-Anhalt/Berlin-Brandenburg beeindruckte das Team Monte/Retzlaff aus Brandenburg die Motorsportfans und steht - durch die Absage der Rallye Freiberger Land - mit 488 Punkten Vorsprung vor dem Team Joachim/Pitzk im Opel Kadett als Meister fest. Damit nicht genug. Auch der Titel im DMSB - Rallye Pokal - Region Ost geht nach Brandenburg. Mit 12 Punkten Vorsprung gewann das Team im gelben Micra vor den Thüringern Scholz und Eichenauer.

 

(Geheim-) Favorit aus Sachsen verliert Titelkampf durch Absage

 
Auf dem dritten Platz in der ADMV-Rallye-200-Meisterschaft landeten mit Mario Keller und René Mittmann die Vorjahressieger und Meisterschaftsführenden des ADMV-Trabant-Rallye-Cups. Die beiden Rallyepiloten aus Sachsen hatten die größten Titelchancen. Mit der erreichten durchschnittlichen Punktzahl von 640 Punkten liegt das Trabant-Duo deutlich über den Werten der Teams Scholz/Eichenauer (583 Punkte) und Monte/Retzlaff (560). Jedoch kann das Team aus Sachsen durch die Absage der Rallye Freiberger Land nur sechs Wertungen in die Gesamtpunktzahl einbringen, so dass am Saisonende beide Piloten auf einem achtbarer aber letztendlich undankbarerer dritten Platz landen.

 

Pokalübergabe im Januar 2011

 
Auch wenn zum Abschluss der Saison 2010 erst der dritte Meisterschaftspokal vergeben werden kann, so ist das Konzept der „kleinen“ ADMV-Meisterschaft sehr erfolgreich. „Die Trennung von National A- und Rallye-200-Veranstaltungen innerhalb des ADMV-Rallye-Pokals war vollkommen richtig, um die Schieflage durch die unterschiedliche Bewertung zu beseitigen“, verdeutlicht Heinz Müller. Die Tatsache, dass die Vorjahresmeister Patrick Pusch und Fabian Hoese auf Anhieb den Aufstieg in die DRM schafften, spricht für den Grundgedanken des ADMV und zeigt, wie anspruchsvoll die ADMV-Rallye-200-Meisterschaft ist. Die neuen Meister müssen sich allerdings bis zur Pokalübergabe noch gedulden. „Die Abschlussveranstaltung und Siegerehrung für die ADMV-Rallye-200-Meisterschaft sowie aller angeschlossenen Serien findet am Sonnabend, den 15. Januar 2011 im IFA-Ferienpark Hohe Reuth in Schöneck/Vogtland statt“, erklärt Müller abschließend.

 

ADMV-Rallye-200-Meisterschaft nach 9 von 9 Wertungsläufen

1. Scholz/Eichenauer | BMW M 3 | 4084 Punkte
2. Monte/Retzlaff | Nissan Micra | 3921
3. Keller/Mittmann | Trabant | 3840
4. Joachim/Pitzk | Opel Kadett | 3467
5. Graf/Schmidt | Citroen Saxo | 2993

 

Meister der ADMV-Rallye-200-Meisterschaft
2008: Marek Zahn / Kerstin Munkwitz | Trabant 601
2009: Patrick Pusch / Fabian Hoese | Honda Civic
2010: Heiko Scholz / Marcel Eichenauer

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