Hyundai-Wechsel

Tänak-Mentor Markko Märtin teilt aus

Der überraschende Wechsel von Ott Tänak zu Hyundai beschäftigt die Szene noch immer. Markko Märtin gibt nun einen kleinen Einblick in die Geschehnisse und teilt dabei vor allem in Richtung Finnland aus.

Markko Märtin hilft Ott Tänak seit Jahren - Foto © Karli Saul

Markko Märtin ist als stiller Zeitgenosse bekannt. Stets hält sich der ehemalige Ford-Werksfahrer im Hintergrund und zieht dort die Fäden, wenn es um die Karriere von Ott Tänak geht. Er hat großen Anteil daran, dass aus dem schüchternen Rohdiamanten ein selbstbewusster Weltmeister wurde, trotz vieler Tiefschläge in den letzten Jahren.

Künftig wird Tänak für Hyundai an den Start gehen und der Wechsel, der unmittelbar nach dem Titelgewinn bekanntgegeben wurde, hatte Märtin in den letzten Monaten schwer beschäftigt. „Ott hatte zwar schon im April gesagt, dass er die Sache rasch erledigt haben wollte, aber es gibt eben auch eine zweite Seite, und wenn diese sich nicht so schnell bewegt, dann ziehen sich die Dinge eben hin“, erklärte Märtin gegenüber estnischen Medien.

Adamo spielt falsches Spiel

Das Tänak-Lager bevorzugte zu diesem Zeitpunkt noch Toyota, aber weil dort offenbar wenig Eile zur Vertragsverlängerung bestand, erkannte Hyundai-Teamchef Andrea Adamo seine Chance und erklärte Märtin seine Pläne für die Zukunft. Der Italiener zeigte dabei auch seine clevere Seite, als er in der Öffentlichkeit vollmundig erklärte, dass er und Tänak nach ersten Gesprächen keine Freunde mehr seien. Ein Trick, um Toyota-Teamchef Tommi Mäkinen in Sicherheit zu wiegen.

„Im August und September lag alles auf dem Tisch und wir haben mit keiner Seite falsch gespielt. Wir haben auch Tommi Mäkinen nicht übergangen und mit Japan direkt verhandelt“, betont Märtin, den besonders die Anschuldigungen in finnischen Medien ärgern, die ihm unter anderem den Wunsch, bei Toyota eine Führungsrolle anzustreben, andichteten.

Auch Finnlands bekanntester Rallye-Manager Timo Jouhki hatte sich abfällig über den Tänak-Wechsel geäußert. „Ich würde seine Aussagen aber nicht überbewerten“, meinte Märtin. „Jouhkis letzten Weltmeister gab es im vergangenen Jahrtausend und das war Tommi Mäkinen. Später haben doch nur noch Fahrer einen Platz bekommen, die Geld mitbrachten und die Talente blieben auf der Strecke.“

Duell mit Neuville

Das Gehalt soll beim Tänak-Wechsel nicht der ausschlaggebende Punkt gewesen sein. „Beide Seiten kannten den Preis. Es war kein Problem“, sagte Märtin, der in Hyundai ein deutlich besser organisiertes Team sieht, als bei Toyota. „Trotzdem gehört zu dieser Entscheidung Mumm“, lobt Märtin seinen Schützling. „Ott wird in ein Team kommen, in dem sein Hauptrivale (Thierry Neuville d.Red.) schon seit langer Zeit fährt. Aber ich glaube es ist der richtige Platz für ihn. Die Zeit wird zeigen, ob ich richtig gelegen habe.

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