Fahrbericht Ford Focus RS500

Schwarze Wuchtbrumme

Man kennt das ja. Extrascharf steht drauf, bekommen tut man nur ein müdes Stück Etwas serviert. Bei Ford ist das anders. Wem der RS noch nicht genug Feuer hatte, der wird nun mit dem RS500 verwöhnt.


EINDRUCKSVOLL: Die mattschwarze Lackierung verleiht dem RS500 noch mehr Biss

 

Mit dem aktuellen RS landete Ford einen Volltreffer. "Das World Rally Car für die Straße" setzte nicht nur in der Kompaktklasse neue Maßstäbe, sondern eroberte auch die Fangemeinde im Sturm. Kein Wunder also, dass die limitierte Auflage im Handumdrehen ausverkauft war.

 

Bei Ford setzte man jetzt noch einen oben drauf und schickt zum Abschied den RS500 ins Rennen. Nur 500 Exemplare wird es geben - 55 für Deutschland - danach ist endgültig Schluss. Keine Frage, auch diese Sonderserie, die es ausschließlich in mattschwarzer Lackierung gibt, wird weggehen wie warme Semmeln am Sonntagmorgen.

 


WRC-FLÜGELWERK: Optisch hält sich der RS500 nicht zurück

 

Unter der Motorhaube wurde für das spektakuläre Sonder-Sondermodell kräftig Hand angelegt. Auf 350 PS steigerten die Ford-Ingenieure die Motorleistung des 2,5-Liter Turbofünfzylinders, damit sprintet der RS500 in nur 5,6 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 265 km/h.

 

Beim ersten Kennenlernen ist der erhöhte Testesteronspiegel des Kollegen vor allem von außen zu spüren. In mattschwarzer Tarnfarbe kauert er vor uns auf dem Asphalt, die Optik im WRC-Style ist mittlerweile legendär. Vor allem die dumpf brubbelnden Auspuffrohre im XXL-Format erfreuen das Herz der Sportwagenfans. Kein Zweifel, Ford trägt dick auf und kann es sich im Falle des RS auch leisten. Innen setzt man auf den Kontrast mit roten Sportsitzen, die Farbwahl ist nicht jedermanns Sache, aber das Gefühl in den Recaros ist einfach nur göttlich.

 


SOUNDMACHINE: Eine Wohltat wie dumpf die armdicken Rohre röcheln können

 

RS-Kenner suchen nicht lange nach dem Zündschloss. Zielgerichtet geht der Finger auf die Mittelkonsole, um den Startknopf zu drücken. Der Fünfzylinder erweckt mit seinem grollen Sound zum Leben und wir wollen nur noch fahren, fahren, fahren. Einfach herrlich das Zwitschern des Turbos beim Gaswechsel. Punktgenau lenkt der RS500 ein, am tadellosen Fahrverhalten hat sich nichts geändert. Natürlich kämpft die Vorderachse mit den 350 PS und 460 Nm, aber es bleibt erstaunlich, wie es den Ford-Jungs gelang, diese immense Kraft trotz Frontantriebs auf die Straße zu bringen. Vorausgesetzt es bleibt trocken. Leichter Regen und es ist Schluss mit Lustig. Dann ringt der RS500 hilflos nach Traktion und büßt seinen Leistungsvorsprung ein.

 

Über 46.050 Euro ruft Ford für den schwarzen Tiefflieger auf und lässt sich die Extraportion Leistung fürstlich bezahlen. Gegenüber dem normalen RS, der weiß Gott kein Langeweiler ist, ein Aufschlag von strammen 10.000 Euro. Wer es sich leisten kann, sollte gute Kontakte nach Köln pflegen, denn die wenigen verfügbaren Exemplare sind in Deutschland längst vergriffen.

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