Drei Super2000 am Start

Schlagabtausch im Wald4tel

Ein heißes Finale erwartet die Österreichische Meisterschaft auf den Schotterprüfungen im Waldviertel. Topfavorit ist Balasz Benik.

<strong>TOPFAVORIT:</strong> Balasz Benik im Ford Focus WRC

Raimund Baumschlager hat sich schon vor dem Start der OMV Rallye Waldviertel seinen fünften Staatsmeistertitel in Folge, gesichert. Bei seinem schweren Unfall in Bad Hall wurde der Mitsubishi Evo IX zum Totalschaden. Damit hat der Meister kein Auto: „Da sämtliche unserer Autos von BRR im Waldviertel im Einsatz sind, habe ich kurioserweise kein Auto. Schade, ich habe mich auf die neuen Schotterprüfungen schon gefreut.“

 

Bei Vizemeister Willi Stengg ist die Situation etwas anders: „Ich habe zwar ein völlig unbeschädigtes Fahrzeug, aber ich bin heuer schon zwei Rallyes gefahren, die nicht in meinem Budget vorgesehen waren. Wenn ich noch eine zusätzliche Möglichkeit finde, werde ich zu 80 Prozent im Waldviertel dabei sein. Soviel Schotter ist verlockend, ich bin meine letzte Schotterrallye 1997 gefahren und möchte persönlich gerne wissen, wie ich mich zehn Jahre später auf diesem Terrain bewege.“

 

Wenn also Baumschlager und Stengg ausfallen, dann dürfte die Division I fest in ausländischer Hand sein. Erster Favorit ist sicher Vaclav Pech. Der Tscheche hat heuer überlegen im Mühlviertel gewonnen und ist ein echter Schotterexperte. Auch sein Landsmann OMV Pilot Stepan Vojtech, fühlt sich im Waldviertel sehr wohl und wurde im letzten Jahr in aussichtsreicher Position nur durch einen technischen Defekt zurück geworfen. Immer ein Thema ist der Deutsche Hermann Gassner. Der frisch gebackene Deutsche Meister ist jederzeit in der Lage einen Spitzenplatz herauszufahren. Diesmal wird er von Sohn Hermann unterstützt, der auf einem Mitsubishi unterwegs ist. Mit Milan Liska und Jiri Tosovsky, den beiden Slowaken Peter Gavlak und Michal Riecica und dem OMV Rumänen David Claudiu, kommen weitere international sehr bekannte Leute nach Horn.

 

Im Kampf um den Gesamtsieg wollen auch die Super2000-Fahrer ein Wörtchen mitreden. Drei solcher Fahrzeuge sollen bei der OMV Rallye Waldviertel an den Start gehen. Zwei davon kommen aus dem Hause Volkswagen als Polo S2000. Ein Fahrzeug fährt Andreas Waldherr, der bereits in Oberösterreich eine gute Premiere feierte. Der zweite Wagen soll von Kris Rosenberger gefahren werden. Er hatte aber in Bad Hall Pech und zog sich beim Anprall seines Autos in eine Hausmauer, einen zweifachen Rippenbruch zu. Eine sehr schmerzhafte Verletzung, die ein Rallyefahren nach zweieinhalb Wochen auch nicht leichter macht. Rosenberger zur Situation: „Ich möchte natürlich sehr gerne an den Start gehen, gerade mit so einem neuen Auto. Wenn es aber einfach nicht geht, muss ich leider passen. Die endgültige Entscheidung wird erst am Beginn der Rallyewoche fallen.“

 

Der dritte Gruppe S2000 Wagen wird vom slowenischen Meister Andrej Jereb gefahren. Bei ihm handelt es sich um einen Peugeot 207, ein Auto das zuletzt bei der Korsika Rallye groß aufgetrumpft hat. Topfavorit ist natürlich der ungarische OMV Pilot Balasz Benik. Er hat die OMV Rallye Waldviertel bereits zweimal, in den Jahren 2004 und 2006 für sich entscheiden können. Er startet wieder auf einem Ford Focus WRC.

 

Ein Österreicher sei aber speziell erwähnt. Mit der Startnummer 29 wird auf einem Mitsubishi Lancer Evo VII, die Rally Legende Sepp Haider starten. Der beste „Quertreiber“ der Vergangenheit ist diesmal in besonderer Mission unterwegs. Sein langjähriger Beifahrer Ferdinand Hinterleitner, der leider bei einem Verkehrsunfall in Wien ums Leben kam, würde am Samstag, 10. November seinen 55. Geburtstag feiern. Das Geburtshaus bei der steinernen Stiege von Hinterleitner, steht fast am Start der SP 6 Wolfshoferamt. Im Gedenken an Hinterleitner versteht sich der Start von Haider, der 1988 den WM-Lauf in Neuseeland und im Jahre 1989 die Deutsche Rallyemeisterschaft gewonnen hat. Außerdem steht die SP 6 unter dem Titel „in memoriam Ferdinand Hinterleitner.“

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