VDRM 2009

Sachsen fest in polnischer Hand

Am vergangenen Wochenende fand der zweite Saisonlauf zur Virtuellen Deutschen Rallye Meisterschaft rund um das westsächsische Zwickau statt.

<strong>REICHLICH ACTION:</strong> Zur Sachsen-Rallye ging es in der VDRM wieder heiß her

Nach dem winterlichen Auftakt  im Sauerland erwartete die Piloten erneut eine schwierige Veranstaltung. Einsetzendes Tauwetter sorgte speziell in den Waldlagen für einen aufgeweichten und zum Teil unberechenbaren  Untergrund. Erschwerend hinzu kam, dass die gezielte Überwachung der Servicezonen und hier speziell des Reifenkontingents, das gesamte Starterfeld zu großen Kompromissen zwang. 95 Starter bedeuteten auch für Saisonlauf Nummer 2 wieder einen Teilnehmerrekord, die Ausfallquote lag aber ob der stark verschmutzten Wertungsprüfungen ebenfalls im rekordverdächtigen Bereich.In Abwesenheit des amtierenden deutschen Meisters Wolfgang Rupp, war für Spannung im Kampf um die Spitze gesorgt. Nicht weniger als zehn Siegkandidaten hatten die Fachleute auf ihrer Rechnung.

 

Doch statt eines packenden Fights um die Spitze, sah die Sachsen-Rallye aber einen dominierenden Jurek Bogdanowicz. Nach seinem überraschenden Klassenwechsel zu den World Rally Cars, fuhr der junge Pole die Konkurrenz sprichwörtlich in Grund und Boden. Seine Zeitenjagd machte selbst vor jahrelangen Streckenrekorden nicht halt. In beeindruckender Manier reiht Bogdanowicz im Ford Focus WRC06 Bestzeit an Bestzeit und kommt nur anfangs der dritten Etappe auf den schwierigen Mischprüfungen und durch eine falsche Reifenwahl noch einmal kurz in Bedrängnis. Ford Markenkollege Julien Kuczinski wiederholt seinen zweiten Rang vom Saisonauftakt und erobert damit souverän die zwischenzeitliche Tabellenführung in der VDRM. Das überaus positive Gesamtergebnis aus Sicht der Ford-Mannen , komplettieren Rene Ritter an dritter Position, der damit seinen misslungenen VDRM-Auftakt vergessen machen kann und Überraschungsmann Marcel Gries der mit unglaublicher Konstanz sowie einer deutlichen Leistungssteigerung zum Vorjahr in die erweiterte Spitze vorstoßen kann. Erst an fünfter Stelle kann sich mit Rene Spielbichler der erste Citroen C4 Fahrer behaupten. Ein klares Indiz dafür, dass Citroen vor allem auf losem Untergrund noch einige Hausaufgaben zu erledigen hat.

 

In der Division 2 dominierten ein weiteres Mal die Fahrzeuge der neuen S2000-Generation. Nachdem sowohl der Sieger als auch der Zweitplatzierte vom Saisonauftakt durch Abwesenheit glänzen, bleibt es Matthias Fricke vorbehalten die Siegeslorbeeren einzufahren. Als Achter im  Gesamtklassement, stößt Fricke im Peugeot 207 ein erneutes mal mit einem Division2 Fahrzeug unter die Top10. Angenehmer Nebeneffekt ist die Übernahme der Gesamtführung in der Division 2. Vor der Saison gehörte auch Sven Winter zum erweiterten Favoritenkreis. Als einer der wenigen ganz schnellen Leute vertraut er nicht auf einen französischen Untersatz, sondern pilotiert den in Australien privat entwickelten Ford Fiesta S2000. Zum Saisonauftakt kostete ein technisches Problem an der Fahrzeugelektronik wertvolle Punkte. Mit dem fantastischen zweiten Rang bei seiner Heimveranstaltung betreibt Sven Winter mehr als nur Schadensbegrenzung. Auf WP13 wackelte die gute Platzierung noch einmal, als ein übereifriger Funktionär einige Teilnehmer, darunter auch Sven Winter mit einer 15  Sekunden Zeitstrafe für eine zu optimistische Auslegung der Ideallinie an einem Abzweig bedachte. Besagte Piloten protestierten natürlich sofort gegen die ausgesprochene Sportstrafe. Allerdings führen die nach oben korrigierten Zeiten zu keinen Verschiebungen innerhalb der Spitzengruppe. Der dritte Podestrang geht an Michael Schorneck. Der Thüringer ist schon länger auf der Jagd nach dem ganz großen Erfolg. In dieser Saison könnte er seinem Ziel, einem Platz unter den ersten 3 der Division erheblich näher kommen, obwohl gerade diese Klasse so umkämpft ist, wie nie zuvor.

 

In der Division3 war die Ausfallquote am allergrößten. Die Starter in den kleinen Klassen haben es bei derartigen Streckenbedingungen besonders schwer, sorgen die Allradler an der Spitze des Feldes doch für massive Verschmutzungen durch Cutten und tiefe Rillen im aufgeweichten Untergrund. Selbst dem Sieger des ersten Laufes, Tim Sommer unterlief trotz vorsichtiger Gangart ein Ausritt. Trotz Superrallye und fünf Minuten Zeitstrafe reichte es am Ende noch zu Rang 3. Besser machte es nur Björn Ansorge im Citroen Saxo Super1600, der nach einem sechsten Rang zum Saisonauftakt nun das erste Mal auf dem Siegerpodest steht. Jannik Sommer nutzt die Vorteile des extra für Schotter konzipierten Suzuki Swift S1600 perfekt aus und kann völlig überraschend seinen ersten Meisterschaftslauf gewinnen. Nach Platz 8 im Sauerland also noch einmal eine klare Leistungssteigerung. Noch zu erwähnen gilt es, dass einige Teilnehmer vor allem auf den Verbindungsetappen große Schwierigkeiten hatten, die Zeiten an den ZK`s einzuhalten. Die Folge waren massive Zeitstrafen, welche auch einige Teilnehmer aus dem Spitzenfeld bessere Platzierungen verhagelte.

 

Bei den Organisatoren der VDRM zeigt man sich rundum zufrieden und hofft mit dem Lauf in der sächsischen Rallyehochburg erneut ein positives Zeichen in Sachen Rallyesport gesetzt zu haben. Für  die bisherigen Teilnehmer und alle diejenigen die noch auf den VDRM Zug aufspringen wollen, steht nun eine einmonatige Pause im Kalender. Genug Zeit also sich perfekt vorzubereiten, auf den nächsten Lauf in Bayern.

 

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