VDRM 2009

Rupp gewinnt im Sauerland

Schnee, Schnee und nochmal Schnee, Schnee soweit das Auge reicht, so könnten die Überschrift lauten, über der 2. Etappe der Sauerland-Rallye 2009.

<strong>SCHNEE SATT:</strong> Der Auftakt im verschneiten Sauerland hatte es in sich

Der erneute Wintereinbruch machte den Organisatoren rund um den ersten Saisonlauf allerhand Kopfzerbrechen, galt es doch zwölf anspruchsvolle Wertungsprüfungen rund um Winterberg und den „Kahlen Asten“ zu präparieren. Eine feste Schneedecke, versteckte Eisplatten und durchgefrorene Schneewälle  recht und links der Strecken erinnerten dann eher an skandinavische denn mitteleuropäische  Verhältnisse.

 

Kein Wunder also, dass viele der 86 zur zweiten Etappe zugelassenen Teams, noch in der Vorwoche nahe Rovaniemi am Polarkreis bei ausgiebigen Testfahrten gesichtet wurden. Nun denn, die Reise hätte man sich sparen können. Selbst am Renntag hatte der Wettergott kein einsehen und so begleitete dichter Flockenwirbel die Teilnehmer über die gesamte Rallye.

 

Mit einem recht komfortablen Vorsprung von 36 Sekunden startete der führende nach der ersten Etappe, Wolfgang Rupp im Ford Focus WRC06 in die entscheidenden Prüfungen. Als Vorjahressieger mit den nötigen Streckenkenntnissen ausgestattet, lässt er von Beginn an keinen Zweifel an seiner Leader-Position. Nur einmal noch scheint seine Vormachtstellung auf diesem rutschigen Geläuf ins Wanken zu geraten.  Auf SS15 kann auch Rupp sein World Rally Car nicht mehr auf der Strecke halten und rollt sich ins Aus. Sein Glück an dieser Stelle, jede Menge Pulverschnee lässt die Rolle seitwärts  wenigstens einigermaßen sanft verlaufen. Eilig herbei geeilte Zuschauer sorgen für den Weg zurück auf die Wertungsprüfung. Ein ungewöhnlicher Fehler, denn die Chancen den Champion auf Abwegen zu erwischen, ähnlich gering wie der berühmte 6er im Lotto.

 

Hinter Rupp folgen die üblichen Verdächtigen in der Gesamtwertung. Julien Kuczinski im Ex Werkscitroen C4 sichert sich recht unspektakulär den zweiten Rang. Hinter ihm folgt sein Bruder Roman im schnellsten Subaru Impreza. Nach eindrucksvollem Kampf gegen Norman Müller über die gesamte Rallye hinweg, gelingt der Sprung auf das Siegertreppchen. Mit dem Platz neben dem Stockerl muss sich Norman Müller anfreunden. Dennoch dürfte es zufriedene Mienen im Red Bull Team geben, bedeutet der  vierten Gesamtrang doch gleichzeitig den überlegenen Divisionssieg in der Division 2. Ihm folgen mit Respektsabstand von mehreren Minuten, der Österreicher Christian Betz und Matthias Fricke auf den Gesamträngen 6 und 8. Alle 3 vertrauen auf den Peugeot 207 Super 2000, der sich damit klar als das leistungsfähigste Fahrzeug der neuen Generation von Rallyeboliden durchsetzen kann. Gleichzeitig wird  klar, dass die deutlich drehmomentstärkeren, weil turbobefeuerten WRC  auf diesem Untergrund, zumindest in der Weltspitze noch nicht zu gefährden sind.

 

Die Division 3 bleibt weiter fest in den Händen von Tim Sommer. Mit nur einer angetriebenen Achse bei diesen Witterungsbedingungen und Untergrund schiebt sich der Renault Clio Fahrer beinahe sensationell an die Top20 heran. In der Division3 gab es hinter der Spitze letztlich keinerlei Verschiebungen und so belegen Sascha Papst und Frank Bruhy die Plätze 2 und 3. Der ein oder andere fragende Blick auf die Zeiten des Spitzenreiters und den massiven Rückstand zu Sommer, war aber beiden von den Augen abzulesen.

 

Trotz widrigstem  Wetter sahen jede Menge Zuschauer  Rallyesport vom allerfeinsten und konnten sich ob der erschwerten Bedingungen über sehenswerte Drifts und spektakuläre Ausritte freuen.


Von seitens des Veranstalters wurde alles getan um die Fans mit aktuellsten Informationen zu versorgen. So sorgte die Möglichkeit der Live-Verfolgung aller Teilnehmer via Internet für ein durchweg positives Echo. Damit dürfte die Virtuelle Deutsche Rallye Meisterschaft gut gerüstet sein für die Zukunft und sicher den ein oder anderen neuen Fan oder Starter gewinnen. Wer jetzt Lust auf Deutschland billigstes Rallyevergnügen bekommen hat, der sollte sich schon mal die erste Märzwoche vormerken, denn dann dröhnen zum zweiten  Saisonlauf  wieder die Motoren rund um das westsächsische Zwickau zur Sachsen-Rallye.

 

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