ÖRM 2017

Rallye Liezen mit Rekordfeld

Insgesamt 77 Teams aus zwölf Nationen, zehn R5-Rallyeboliden, drei World Rally Cars und der Kampf um den Meistertitel – das Starterfeld der 4. Rallye Liezen beeindruckt. Im Fokus steht natürlich der Kampf um den österreichischen Rallye Staatsmeister Titel, der in diesem Jahr spannend ist wie selten zuvor.

Drei Fahrer haben Chancen auf den Titel in Österreich. Da wäre zum einen der mit 81 Punkten aktuell Führende der heimischen Meisterschaft, der gleichzeitig auch amtierender Staatsmeister ist: Der Salzburger Hermann Neubauer, als Sieger des letzten ÖM-Laufes in Weiz doppelt motiviert, zündet in Liezen gemeinsam mit Co Bernhard Ettel sein Ford Fiesta WRC. Nur sieben Zähler dahinter lauert Niki Mayr-Melnhof. Der steirische Lokalmatador, der normalerweise als Audi-Pilot auf der Rundstrecke für Furore sorgt, hat sich über die bisherige Saison trotz Leistungs-Nachteil – er pilotiert einen „schwächeren“ Ford Fiesta R5 – sensationell geschlagen, kaum Fehler gemacht und könnte sich zum ersten Mal als Rallye-Staatsmeister in den Büchern verewigen. Insgesamt 14 Punkte hinter Neubauer lauert, last but not least, Rekord-Staatsmeister Raimund Baumschlager. Für den Oberösterreicher, der im Kampf um den Titel „aufgerüstet“ hat und seit drei Rallyes den legendären VW Polo R WRC von Weltmeister Sebastien Ogier pilotiert, wäre es der 14. Titelgewinn in Österreich. 

Das „Duell der Giganten“ wird aber sicher nicht im alleinigen Fokus stehen. Das Starterfeld der 4. Rallye Liezen ist dermaßen stark, dass sowohl für den Gesamtsieg als auch für den Sieg in der „ÖRM“ auch noch einige andere Piloten in Frage kommen.

Kandidat Nummer 1: Giandomenico Basso (Co-Pilot: Lorenzo Granai). Der mehrfache italienische Meister kommt als Führender der Tour European Rally nach Liezen, er trägt auch die Startnummer 1 und wird nichts unversucht lassen um in Österreich zu zeigen, was in ihm und seinem Hyundai i20 R5 steckt.

Kandidat Nummer 2: Als Veranstalter und Fahrer in Personalunion konnte Ex-PWRC-Weltmeister Andreas Aigner schon im Vorjahr bei „seiner“ Rallye ganz groß aufzeigen. Damals noch im Skoda Fabia S2000, pilotiert Aigner, angeleitet von Co-Pilotin Ilka Minor, in diesem Jahr einen modernen Skoda Fabia R5 – man kann davon ausgehen, dass sich die Konkurrenz strecken muss, um Aigner auf seinen Wertungsprüfungen schlagen zu können.

Kandidat Nummer 3: Mit dem ersten Saisonsieg will und will es nicht klappen, umso motivierter wird Gerwald Grössing bei seiner „zweiten Heimrallye“ – immerhin führt eine Sonderprüfung direkt an seinem Elternhaus vorbei – Gas geben. Der Ford Fiesta WRC-Pilot holt sich für den Auftritt in der Steiermark zudem „meisterliche“ Unterstützung, am Beifahrersitz nimmt nämlich Christina Ettel Platz, die gemeinsam mit Kris Rosenberger bereits vorzeitig den diesjährigen „Historic“ Titel gewinnen konnte.

Kandidat Nummer 4: Ihren ersten Gesamtsieg in der deutschen Rallye Meisterschaft im Gepäck, bringt das Duo Dominik Dinkel/Christina Kohl nun auch in Österreich den Skoda Fabia R5 an den Start – dem Youngster ist auf alle Fälle eine Spitzenplatzierung zuzutrauen.

Kandidat Nummer 5: Spätestens seit er bei der Waldviertel Rallye Teamchef Raimund Baumschlager im baugleichen Skoda Fabia R5 fordern und beinahe besiegen konnte, ist Christian Schuberth-Mrlik jemand, dem viele Fans und Fachleute zutrauen, ganz an der Spitze mitzufahren. Der Waldviertler und seine Co-Pilotin Jasmin Kramer sehen das mit Sicherheit genauso, auch wenn Schuberth-Mrlik in Liezen nach längerer Abwesenheit erstmals wieder im Rallye-Auto Platz nimmt.

Doch damit nicht genug: Es lauern noch einige weitere Spitzenfahrer aus dem In- und Ausland, die jederzeit für eine Top-Platzierung gut sind. Beispielsweise der Belgier Bernd Casier im Ford Fiesta R5 oder sein tschechischer Markenkollege Jaroslav Orsák. Gespannt darf man zudem auf den Auftritt des koreanischen Hyundai-Nachwuchspiloten Chewon Lim sein.

Aus österreichischer Sicht besonders interessant wird die R5-Premiere von Andreas Kainer. Der Opel-Pilot rüstet für die Rallye Liezen auf und pilotiert erstmals einen Skoda Fabia R5 aus dem Stall von BRR, am „heißen Sitz“ nimmt Benedikt Hoffmann Platz. Marken- und Modellkollege ist der Deutsche Stefan Göttig. Ebenfalls im R5, allerdings im Peugeot 208 T16 R5, ist Walter Mayer am Start. Technisch nicht ganz mithalten kann hier der ältere Skoda Fabia S2000 Bolide von Stefan Fritz/Klaus Ostermann. Die beiden haben aber mit demselben Fahrzeug bereits bei der Heimrallye in Weiz bewiesen, dass sie mit beherzter Fahrweise durchaus Kandidaten für eine Top-Platzierung sein können.

Für internationales Flair im Feld sorgen darüber hinaus die starken Mitsubshi-Piloten Jim van den Heuvel und Henk Bakkens. Zu einem ganz besonderen Duell kommt es in der Klasse 3, allerdings nicht wie dort üblich mit Front-, sondern mit Heckantrieb: Luca Rossetti trifft mit seinem Toyota GT86 R3 auf Markenkollegen Hermann Gaßner junior.

LINK: Nennliste Rallye-Liezen ...

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