Bei typischem November-Wetter mit Regen und Schnee sowie Temperaturen um die Null Grad waren die Rahmenbedingungen ausgesprochen schwierig. Trotzdem wollte Michael Böhm seine tolle Leistung von Admont bestätigen und in der Fiat Stilo Trofeo unter die ersten Drei fahren. Nachdem Karim Pichler bereits vor dem Start durch Elektrikprobleme mehr als zwei Minuten verloren hatte, legte Andreas Hulak in SP eins die Zeit vor.
Nur drei Sekunden dahinter Michael Böhm, der bekanntlich immer etwas Zeit braucht um "warm" zu werden. Pichler dagegen fand nicht zu seiner Form und lag, was die SP-Zeiten angeht, hinter Hulak und Böhm. Recht gut schlug sich Newcomer Schachinger. Auf den folgenden Sonderprüfungen musste Michael Böhm Andreas Hulak ziehen lassen, kontrollierte aber den hinter ihm liegenden Rupert Schachinger und schaffte sich am Ende des ersten Tages einen Polster von 1:20 Minuten auf Schachinger.
Michael Böhm hätte sich eigentlich mit dem sicheren zweiten Platz in der Trofeowertung zufrieden geben und auf einen Ausrutscher von Hulak warten können. Der Ehrgeiz trieb den jungen Steirer mit Waldviertler Abstammung aber dazu, am Samstag etwas zuzulegen. So legte er auf der ersten SP "Hollenbach" gleich eine Stilobestzeit hin, und wollte in Folge versuchen die dreißig Sekunden Rückstand auf Hulak gut zu machen.
Andreas Hulak konterte in der folgenden SP und baute den Vorsprung um weitere 13 Sekunden aus. Beim zweiten Umlauf es waren jeweils drei Sonderprüfungen ohne Service zu bewältigen wollte Michael Böhm in Hollenbach wieder Zeit gutmachen. Leider war die Stecke durch den dauernden Regen bereits so rutschig dass der Fiat Stilo zwei Kurven vor dem Ziel in einer "Rechts drei" eine Böschung touchierte und der Ladeluftkühler weggerissen wurde. Böhm konnte die Prüfung zwar mit einem Zeitverlust von einer Minute noch beenden, an ein Weiterfahren war aber leider nicht zu denken.
"Das Glück war diesmal nicht auf unserer Seite, denn wäre das in der dritten SP des Umlaufs passiert, hätten wir das Service erreicht, einen neuen Ladeluftkühler montiert und die Rallye fortgesetzt. Da Andreas Hulak in der folgenden Sonderprüfung durch einen Ausrutscher mehr als sechs Minuten verloren hat, und das Glück auf seine Seite war, hätten wir die Stilowertung gewonnen." Aber wer Motorsport betreibt muss auch solche Enttäuschungen einstecken können, dann macht das Siegen beim nächsten mal noch mehr Freude", grübelte ein sehr enttäuschter Michael Böhm. "Michael hat im Waldviertel trotzdem gezeigt, dass er zu den schnellsten Stilopiloten zählt, und wir freuen uns sehr über den dritten Platz in der Stilo Gesamtwertung. Dieses Ziel haben wir am Jahresbeginn definiert und auch erreicht. Schade, dass wir ein bisschen zu wenig Glück gehabt haben", meinte Teamchef Christian Böhm.
FIAT Stilo Trofeo, Endstand:
1. Rupert SCHACHINGER/Christian Lobentanz * 2:58,56,9 Stunden
2. Andreas HULAK/Markus Wagner 3:00:39,4
3. Hans GEIST/Philipp Berkessy * 3:03:06,2
*ohne Punkte (da erst ein Start)
FIAT STILO TROFEO 2002 - Endstand
1. Andreas HULAK 117 Punkte
2. Karim PICHLER 105
3. Michael BÖHM 84
4. Christian MRLIK 62
5. Otto LEIRER 42
6. Anton REISENHOFER 26
7. Markus LEEB 21
