Truck Grand Prix

Nittel: Mit 1200 PS durch die Eifel

Uwe Nittel kämpft auf dem Nürburgring um weitere EM-Punkte. Der Schwabe pilotiert einen der Top-Trucks in der EM-Szene.

<strong>ANGRIFF:</strong> Uwe Nittel will auch im Renntruck sein Können beweisen

Es ist bereits die 25. Ausgabe des ADAC Truck Grand Prix am kommenden Wochenende auf dem Nürburgring. Weit über 100.000 Fans werden erneut das Truck-Festival auf dem ‚Ring’ erleben. Mindestens für einen ist es jedoch etwas ganz Besonderes: Uwe Nittel aus Adel-mannsfelden, Rallye-Profi und Inhaber der Rallyeschule drift&drive, kämpft erstmals bei der weltgrößten Truck-Veranstaltung um Punkte zur Europameisterschaft. „Das ist ein ganz besonderes Gefühl, zuhause und dann auch noch vor einer solch gigantischen Kulisse an den Start zu gehen“, ist der Schwabe beeindruckt.

 

Einen ersten Eindruck bekam er schon vor Jahresfrist, als er im Team des dreifachen Race-Truck Europameisters Heinz-Werner Lenz im Mittelrhein-Cup während des Truck Grand Prix starten durfte. Die weitere Entwicklung ist bekannt: Nach seinem bemerkenswerten Auftritt folgten Einladungen zu Testfahrten von Teams aus der Truck-EM. Zweimal war er 2010 schon für Buggyra, das Team des amtierenden Europameisters David Vresecky in einem Freightliner unterwegs. Im ‚Langschnauzer’ fuhr er schon beim ersten Start in die Punkte, bei der zweiten EM-Runde im französischen Nogaro schaffte der schnelle Schwabe sogar den Sprung aufs Podest.

 

Im vergangenen Jahr war es noch eher ein Einsatz mit einem großen Spaß-Potential, auch wenn Nittel wie immer mit dem ihm eigenen Ehrgeiz und Hang zur Perfektion unterwegs war. Die Faszination, einen Fünftonner mit gut 800 PS zu pilotieren, war eine neue Herausforderung. Diesmal wird es wesentlich ernster zugehen. Der Schwabe pilotiert einen der Top-Trucks in der EM-Szene. Sein tschechisches Einsatzteam Buggyra war mit seinen Freightliner zuletzt dreimal Team-Europameister in Folge.


1.200 PS schieben selbst einen Fünftonnen-Lastwagen schon heftig an.
Zudem hat sich ‚Drift-Weltmeister’ Uwe Nittel durch seine bishe-rigen Einsätze den Respekt seiner Truck-Kollegen ‚erfahren’, da gibt es keinen Bonus mehr für den Neueinsteiger, wenn es einen solchen je gegeben hatte. Zudem wird in der Szene mit den Schwergewichten reger ‚Körperkontakt’ gepflegt, „da steht man schneller in der falschen Richtung wie einem lieb ist“. Und das alles vor einer der größten Zuschauerkulissen, die es nicht nur in Deutschland bei Motorsport-Veranstaltungen gibt.

 

Uwe Nittel hat sich vorgenommen, dabei mindestens „bella figura“ zu machen, wie man in Italien sagt. Ein weiterer Podiumsplatz wäre schön – doch der Neuling in der Schwerge-wichtsszene weiß, dass da noch mindestens ein Dutzend anderer Fahrer antreten, die über jahrelange Erfahrung im Race-Truck verfügen und entsprechend ausgebufft agieren. Und am Nürburgring, vor voll besetzten Rängen, will jeder Fahrer gewinnen. „Es wird spannend werden“, weiß der Rallye-Profi schon vor dem ersten Anlassen der Motoren. Und dennoch, oder gerade deswegen, fiebert er dem ersten Start am Samstag entgegen: „es wird Zeit, dass es endlich losgeht.“ Und wer dabei das Blitzen in seinen Augen sieht der weiß, dass er viel Gefallen an der Champagnerdusche auf dem Siegerpodest gefunden hat.

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